Der FC St. Gallen hat die Serie von fünf sieglosen Spielen beendet. In einem spektakulären Spiel im Letzigrund setzten sich die zuletzt durch das Coronavirus geschwächten Ostschweizer beim FC Zürich mit 2:1 durch.
Die Partie im Letzigrund hätte auch 3:3, 3:4 oder 4:4 enden können. Die beiden Teams boten sich im Schneetreiben einen spektakulären Schlagabtausch – mit dem besseren Ende für die St. Galler, die zum ersten Sieg seit gut zwei Monaten kamen.
Mann des Spiels für die Gäste war der vom FC Nantes ausgeliehene französische Stürmer Thody Elie Youan, der beide St. Galler Treffer erzielte und einmal die Lattenunterkante traf. In der Schlussphase stand das Heimteam dem 2:2 mehrmals nahe, die besten Chancen zum Ausgleich für den FCZ verpassten Toni Domgjoni (59.) und Benjamin Kololli (75.). Zwei vermeintliche Tore der Zürcher wurden wegen Offside aberkannt.
Vor der Partie hatte wenig für die Mannschaft von Peter Zeidler gesprochen. Nach dem 22. November und dem 2:2 gegen Lausanne-Sport wurden die St. Galler von der Coronavirus-Pandemie heimgesucht: Isolation, Quarantäne und reduzierte Trainings – aber keine Spiele. Nun meldete sich der FCSG wieder zurück und verdiente sich den Sieg dank einer starken ersten Halbzeit.
Für den FCZ endete mit der Niederlage der unter Massimo Rizzo begonnene Höhenflug. Aus den letzten vier Spielen resultierte nur noch ein Sieg, nachdem die ersten drei Partien mit Rizzo als Cheftrainer an der Seitenlinie gewonnen worden waren. In der Tabelle musste der FCZ sowohl Basel als auch St. Gallen vorbeiziehen lassen.
Zürich - St. Gallen 1:2 (1:2)
50 Zuschauer. - SR Dudic. -
Tore: 9. Youan (Görtler) 0:1. 28. Tosin (Domgjoni) 1:1. 37. Youan (Babic) 1:2.
Zürich: Brecher; Omeragic (46. Wallner), Sobiech, Nathan, Aliti (86. Kramer); Doumbia, Domgjoni; Kololli, Marchesano (60. Gnonto), Schönbächler (60. Ceesay); Tosin (89. Winter).
St. Gallen: Zigi; Rüfli, Stergiou, Stillhart, Traoré: Quintilla; Görtler, Ruiz (69. Guillemenot); Babic; Kamberi (69. Staubli), Youan (90. Campos).
Bemerkungen: Zürich ohne Britto (verletzt) und Janjicic (krank), St. Gallen ohne Duah, Letard, Muheim, Ribeiro (nicht im Aufgebot), Abaz, Fabiano, Gonzalez und Lüchinger (alle verletzt). 32. Traoré schiesst den Ball an den eigenen Pfosten. 42. Lattenschuss Youan. Verwarnungen: 4. Aliti (Unsportlichkeit). 52. Görtler (Foul). 56. Nathan (Foul). 62. Tosin (Reklamieren). 74. Doumbia (Foul). 74. Kololli (Unsportlichkeit). 83. Rüfli (Foul).
Während weiten Strecken des Spiels ist Sion im St.-Jakob-Park für den FC Basel ein Prüfstein. Aber die Basler verwerten ihre Chancen ziemlich konsequent und siegen 4:2. Mit dem neuerlichen Sieg nach dem 1:0 gegen Servette weist die Mannschaft von Trainer Ciriaco Sforza erstmals seit der 4. Runde wieder eine (leicht) positive Bilanz vor. Fünf Siege stehen vier Niederlagen gegenüber.
Erfreulich aus der Sicht des FC Basel, für den der Reihe nach Timm Klose, Pajtim Kasami, Arthur Cabral und nochmals Kasami trafen, war das gelungene Comeback von Luca Zuffi, der Mitte Februar einen Kreuzbandriss erlitten hatte. Zuffi spielte auf seiner angestammten Position als zweiter Sechser neben Fabian Frei. Zuffi war es vorbehalten, den Corner zu schlagen, den Klose mit einem Kopfball zur frühen Führung verwertete.
Das Tor des Abends erzielte Arthur Cabral, indem er ein Zuspiel von Silvan Widmer mit dem Absatz neben dem Pfosten ins Tor spitzelte. Es war das 3:1 noch in der ersten Halbzeit.
Dieses Tor kann Arthur Cabral sich so langsam patentieren lassen. Gefühlt schon das zehnte Hackentor im Trikot des FCB #rotblaulive pic.twitter.com/C5Q0SbyYaI
— Tilman Pauls (@tilman_p) December 9, 2020
Der FC Sion machte in seinem dritten Auswärtsspiel in Serie mit Ausnahme einen wesentlich besseren Eindruck als bei den Niederlagen in Vaduz (1:4) und in Luzern (0:2). Nach der Zahl der Angriffe und Chancen waren sie den Baslern fast ebenbürtig. Aber die Defensive war zu anfällig, gerade bei stehenden Bällen. Die ersten beiden Gegentore fielen nach Cornern. Auch hätten die Walliser mehr als nur zwei Tore schiessen müssen. Nach 89 Minuten scheiterte der eingewechselte und gefoulte Gaëtan Karlen mit einem Foulpenalty an Heinz Lindner. Der Penalty wurde wiederholt, weil sich Lindner vor der Torlinie bewegt hatte. Den zweiten Versuch schlug Anto Grgic ziemlich weit über das Tor. Grgic hatten in der ersten Halbzeit immerhin einen Foulpenalty (zum zeitweiligen 1:1) verwertet.
Sions Trainer Fabio Grosso wird nebst weiteren gefälligen Leistungen wie in Basel noch vor der Winterpause Punkte benötigen, wenn ihm der Präsident gnändig gestimmt bleiben soll.
Basel - Sion 4:2 (3:1)
SR Schnyder. -
Tore: 10. Klose (Zuffi) 1:0. 27. Grgic (Foulpenalty) 1:1. 36. Kasami (Widmer) 2:1. 40. Cabral (Widmer) 3:1. 61. Uldrikis (Araz) 3:2. 81. Kasami (Pululu) 4:2.
Basel: Lindner; Widmer, Cömert, Klose, Petretta; Zuffi (65. Marchand), Frei; Zhegrova (77. Pululu), Kasami, Stocker (60. Von Moos); Cabral (77. Van Wolfswinkel).
Sion: Fickentscher; Theler, Bamert, Ruiz (84. Iapichino), Abdellaoui; Serey Die (84. Karlen); Grgic, Araz; Itaitinga, Uldrikis (90. Tosetti), Doldur (55. Khasa).
Bemerkungen: Basel ohne Xhaka, Jorge, Isufi und Dimitriou (alle verletzt) und Nikolic (rekonvaleszent). Stocker verletzt ausgeschieden. Sion ohne Clemenza, Hoarau, Luan, Kabashi und Andersson (alle verletzt). Super-League-Debüt des 20-jährigen Siyar Doldur. 89. Grgic schiesst Wiederholung eines Foulpenaltys über das Tor. 75. Lattenschuss Cömert. Verwarnungen: 67. Von Moos (Foul), 91. Karlen (Foul).
Der FC Vaduz verbleibt am Tabellenende der Super League. Die Liechtensteiner verloren das Kellerduell gegen Servette 0:2. Für die Genfer war es der zweite Sieg in den letzten drei Spielen.
Matchwinner für die Genfer auf dem schwer bespielbaren Boden im Vaduzer Rheinpark war Miroslav Stevanovic. In der 27. Minute traf der Bosnier mit einem schönen Schlenzer zum 1:0, kurz nach der Pause bereitete er das 2:0 von Grejohn Kyei mit einem gekonnten Querpass vor.
Der Sieg der Gäste war verdient, Vaduz erspielte sich kaum Torchancen. Die beste vergab Manuel Sutter in der 22. Minute, als Servette-Verteidiger Steve Rouiller den Schuss des Stürmers auf der Linie abwehrte.
Die Genfer, die als Aufsteiger zu den Überraschungen der letzten Saison gehört hatten, setzten damit ihren Aufwärtstrend fort. Das Team von Alain Geiger war nach nur einem Sieg in sieben Spielen zwischenzeitlich ans Tabellenende gerutscht.
Vaduz - Servette 0:2 (0:1)
50 Zuschauer. - SR Piccolo. -
Tore: 27. Stevanovic (Schalk) 0:1. 49. Kyei (Stevanovic) 0:2.
Vaduz: Büchel; Schmied, Schmid, Simani (70. Prokopic); Dorn, Gajic, Lüchinger, Antoniazzi (77. Hug); Cicek (77. Gasser), Di Giusto (59. Coulibaly); Sutter (70. Djokic).
Servette: Frick; Sauthier, Rouiller, Severin, Clichy (86. Diallo); Cespedes; Imeri (62. Antunes), Cognat; Stevanovic (90. Vouilloz), Kyei (90. Alves), Schalk (62. Fofana).
Bemerkungen: Vaduz ohne Wieser (gesperrt), Servette ohne Ondoua (gesperrt), Sasso, Henchoz, Koné und Mendy (alle verletzt). Verwarnungen: 16. Sauthier (Foul). 27. Schmid (Foul). 31. Simani (Foul). 61. Gajic (Foul).
(zap/sda)
SamuelM