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Der Formstand der Schweizer Nati-Spieler vor der EM-Qualifikation

Admir Mehmedi, links, und Stephan Lichtsteiner waehrend des Training der Schweizer Fussballnationalmannschaft im Stadion Letzigrund, am Montag, 18. Maerz 2019, in Zuerich.(KEYSTONE/Melanie Duchene)
Admir Mehmedi und Stephan Lichtsteiner haben es beim ersten Nati-Training 2019 lustig.Bild: KEYSTONE

Der Formstand der Schweizer Nati-Spieler vor der EM-Qualifikation

19.03.2019, 11:0319.03.2019, 11:14
etienne wuillemin, christian brägger und raphael gutzwiller / ch media
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Nächstes Wochenende (Samstag, 15 Uhr in Georgien) beginnt für die Schweiz die EM-Qualifikation – wie sind die Nationalspieler in Form?

Yann Sommer

Beeindruckende Form

Der Torhüter wurde bei Borussia Gladbach von den Fans in den letzten drei Monaten stets zum Spieler des Monats gewählt. Das sagt viel über seine beeindruckende Form aus, zeigt aber auch, dass zuletzt bei der Borussia spielerisch nicht alles klappte. Sommer ist auch in solch schwierigen Phasen ein sicherer Rückhalt. Als Nummer 1 in der Nationalmannschaft unbestritten. Das war schon vor Roman Bürkis Rücktritt so, seine Position ist nun aber noch diskussionsloser.

Yann Sommer beim Zusammenzug der Fussballnationalmannschaft im Hotel Atlantis, am Montag, 18. Maerz 2019, in Zuerich.(KEYSTONE/Melanie Duchene)
Bild: KEYSTONE

Stephan Lichtsteiner

Wie fit ist der Captain?

Seine Position ist die meistdiskutierte derzeit im Nationalteam. Der Captain hat grosse Konkurrenz als rechter Aussenverteidiger. Bei Arsenal spielte er regelmässig, aber häufig nur, wenn die zweite Garde auflief. Und auch dann nicht immer besonders stilsicher. In den letzten Wochen litt Lichtsteiner an Rückenproblemen. Weil Lang zuletzt nicht mehr regelmässig spielte, sind Einsätze gegen Georgien und Dänemark denkbar.

Stephan Lichtsteiner waehrend des Training der Schweizer Fussballnationalmannschaft im Stadion Letzigrund, am Montag, 18. Maerz 2019, in Zuerich.(KEYSTONE/Melanie Duchene)
Bild: KEYSTONE
EM-Qualifikation
Georgien - Schweiz, 23. März
Schweiz - Dänemark, 26. März
Irland - Schweiz, 5. September
Schweiz - Gibraltar, 8. September
Dänemark - Schweiz, 12. Oktober
Schweiz - Irland, 15. Oktober
Schweiz - Georgien, 15. November
Gibraltar - Schweiz, 18. November

Manuel Akanji

Der Komet

Sein kometenhafter Aufstieg ging auch nach der WM weiter. Dortmund spielte wie im Rausch, auch dank Akanji, der unter Favre unbestrittener Abwehrchef ist. Gegen Ende des Jahres stoppten ihn dann Hüftprobleme. Sein Verein erlebte in dieser Zeit eine Mini-Krise. Nun ist Akanji zurück, das Aus in der Champions League gegen Tottenham konnte er allerdings auch nicht verhindern. Und auch in der Bundesliga spielt der BVB kaum mehr souverän. Für Akanji gilt das nicht.

Manuel Akanji beim Zusammenzug der Fussballnationalmannschaft im Hotel Atlantis, am Montag, 18. Maerz 2019, in Zuerich.(KEYSTONE/Melanie Duchene)
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Nico Elvedi

Der Unterschätzte

Elvedi hat mit seinen erst 22 Jahren tatsächlich bereits 119 Pflichtspiele für Gladbach absolviert. Manchmal wird der Verteidiger unterschätzt, vielleicht weil er so ein stiller Zeitgenosse ist. Geschätzt wird der Verteidiger von Trainer Dieter Hecking, der ihn immer einsetzt. Selbst wenn es einige Wackler gibt, wie jüngst gegen Wolfsburg und die Bayern. Elvedi reagierte auf seine Weise und erzielte daraufhin das Siegtor gegen Mainz.

Nico Elvedi beim Zusammenzug der Fussballnationalmannschaft im Hotel Atlantis, am Montag, 18. Maerz 2019, in Zuerich.(KEYSTONE/Melanie Duchene)
Bild: KEYSTONE

Fabian Schär

Plötzlich unverzichtbar

Es ist, als hätte es die schwierigen Jahre gar nie gegeben. Hoffenheim, La Coruña, dann der schwierige Start im letzten Sommer bei Newcastle – alles wie weggeblasen. Schär spielt so gut wie nie. Er ist mittlerweile unverzichtbarer Stammspieler. Neun Siege, vier Unentschieden und fünf Niederlagen – das ist die Bilanz von Newcastle, wenn Schär spielte. Er hat massgeblich dazu beigetragen, dass sich sein Team von den Abstiegsrängen ins Mittelfeld vorgekämpft hat

Fabian Schaer waehrend des Training der Schweizer Fussballnationalmannschaft im Stadion Letzigrund, am Montag, 18. Maerz 2019, in Zuerich.(KEYSTONE/Melanie Duchene)
Bild: KEYSTONE

Ricardo Rodriguez

Eine feste Grösse

Starke linke Verteidiger mit Linksfuss sind ein gefragtes, weil rares Gut. Ricardo Rodriguez gehört zu dieser begehrten Gattung. Er hat sich bei Milan, das langsam wieder nach Höherem strebt, längst als feste Grösse etabliert. Der 26-Jährige ist wie in der Nationalmannschaft unverzichtbar. Allerdings ist er im Club deutlich weniger torgefährlich als in der Nationalmannschaft. Das liegt aber mehr an der taktischen Fessel seines Trainers Gennaro Gattuso.

epa07445888 Inter's Matteo Politano (L) in action against AC Milan's Ricardo Rodriguez (R) during the Italian Serie A soccer match between AC Milan and Inter Milan at Giuseppe Meazza stadium ...
Bild: EPA/ANSA

Kevin Mbabu

Nachgerückt

Der YB-Rechtsverteidiger wurde für den verletzten Xherdan Shaqiri nachnominiert, hat zuletzt aber nur wenig gespielt. Eine Knie-Verletzung hatte ihn zum Rückrundenstart zu einer rund einmonatigen Verletzungspause gezwungen, danach hatte er mit muskulären Problemen zu kämpfen und stand deshalb vorerst nicht in Petkovics Aufgebot. Am Sonntag gegen YB spielte Mbabu dann aber schmerzfrei 90 Minuten durch.

YBs Kevin Mbabu, links, kaempft um dem Ball gegen Basels Taulant Xhaka beim Fussball Meisterschaftsspiel der Super League, des FC Basel gegen den BSC Young Boys, am Sonntag, 17. Maerz 2019, im Stadion ...
Bild: KEYSTONE

Granit Xhaka

Zum Chef entwickelt

Seine Saison ähnelt jener seines Klubs Arsenal: Es ist ein Auf und Ab. Meist spielt Xhaka gut. Teilweise gar herausragend. Er hat sich unter Trainer Unai Emery zum Chef des Teams entwickelt. Nur manchmal zieht Xhaka schwächere Tage ein mit teils unerklärlichen Fehlern. Zuletzt zeigte die Formkurve nach oben: Beim Sieg über Manchester United glückte Xhaka ein tolles Tor. In der Europa League führte er sein Team zur grossen Wende gegen Rennes (3:0 nach 1:3 im Hinspiel).

Granit Xhaka beim Zusammenzug der Fussballnationalmannschaft im Hotel Atlantis, am Montag, 18. Maerz 2019, in Zuerich.(KEYSTONE/Melanie Duchene)
Bild: KEYSTONE

Denis Zakaria

Auf der Acht angekommen

Als im Sommer Gladbach-Trainer Dieter Hecking das System offensiver einstellte und Zakaria plötzlich als Achter statt als Sechser fungieren sollte, hatte dieser anfangs grosse Mühe. Deshalb kam Zakaria kaum zu Spielzeit. Das hat sich inzwischen geändert. Zakaria hat sich stark gesteigert, spielt regelmässig gut und setzt auch offensive Akzente. Weil Gladbach die Champions League verpassen könnte, wurden ihm zuletzt Wechselgerüchte nahegelegt.

epa07377562 Moenchengladbach's Denis Zakaria celebrates after scoring the 1-1 goal during the German Bundesliga soccer match between Eintracht Frankfurt and Borussia Moenchengladbach in Frankfurt ...
Bild: EPA/EPA

Remo Freuler

Konstant stark

Seine Konstanz bei Atalanta Bergamo ist beeindruckend. Er spielt seit Jahren stark, ist ein sicherer Wert. In Italien wird er vor allem für seine grosse Ballsicherheit gelobt. Er ist für Atalanta, das derzeit um die Europa-League-Plätze kämpft, unverzichtbar. Freuler spielte 2018 so gut, dass er ins Jahres-All-Star-Team der Serie A gewählt wurde. Bei Atalanta macht man sich berechtigte Sorgen, dass Freuler bald zu einem besseren Verein wechsel.

Remo Freuler beim Zusammenzug der Fussballnationalmannschaft im Hotel Atlantis, am Montag, 18. Maerz 2019, in Zuerich.(KEYSTONE/Melanie Duchene)
Bild: KEYSTONE

Xherdan Shaqiri

In schwierigen Gewässern

Xherdan Shaqiri war auf der Insel in aller Munde. Die zwei Treffer vor Weihnachten gegen das grosse Manchester United liessen den Bekanntheitsgrad in die Höhe schnellen – der Kraftwürfel war zur unverzichtbaren, oft eingewechselten Grösse geworden für Jürgen Klopp. Doch dann folgten Spiele, in denen er den Liverpool-Trainer enttäuschte. Seither spielt «Shaq» kaum mehr.

Für die Partie gegen Georgien fällt Shaqiri aus – er leidet an einer Entzündung in der Leistengegend.

Xherdan Shaqiri beim Zusammenzug der Fussballnationalmannschaft im Hotel Atlantis, am Montag, 18. Maerz 2019, in Zuerich.(KEYSTONE/Melanie Duchene)
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Steven Zuber

In neuer Blüte

Die Zeit nach der Weltmeisterschaft war für ihn nicht leicht. Bei Hoffenheim kam er häufig nicht über die Rolle als Ergänzungsspieler hinaus. Deshalb wurde er im Winter an Ligakonkurrent Stuttgart ausgeliehen – wo er nun so richtig aufblüht. In neun Spielen hat er schon fünf Tore erzielt, er gilt in Stuttgarts Kampf gegen den Abstieg als Hoffnungsträger. Am Samstag traf er gegen seinen Besitzer-Club Hoffenheim zum 1:1-Unentschieden.

Steven Zuber beim Zusammenzug der Fussballnationalmannschaft im Hotel Atlantis, am Montag, 18. Maerz 2019, in Zuerich.(KEYSTONE/Melanie Duchene)
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Admir Mehmedi

Der perfekte Geburtstag

Sein Jahr 2018 war ein Graus, dafür ist er richtig gut ins Jahr 2019 gestartet. Mehmedis lange Leidenszeit ist vorbei. Mit seiner unberechenbaren Spielweise gilt er für Wolfsburg als grosse Waffe im Spiel des Europa-League-Kandidaten. Auch sein Selbstvertrauen stimmt: Am Samstag ist er beim 5:2-Sieg gegen Düsseldorf mit einem schönen Lob erfolgreich (sein drittes Tor dieses Jahr) – damit machte er sich selber das ideale Geschenk zum 28. Geburtstag.

Admir Mehmedi beim Zusammenzug der Fussballnationalmannschaft im Hotel Atlantis, am Montag, 18. Maerz 2019, in Zuerich.(KEYSTONE/Melanie Duchene)
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Mario Gavranovic

Torgarant in der Liga

Der Status von Mario Gavranovic bei Dinamo Zagreb hat sich in dieser Saison etwas verändert: Er war nämlich nicht immer gesetzt. Die Phase vor der Winterpause war keine einfache, im Februar kam dann noch eine Verletzung dazu. Nach der Zwangspause meldete sich der 29-jährige Tessiner in der Vorwoche im Spitzenkampf gegen Rijeka mit dem sechsten Meisterschaftstreffer in dieser Saison zurück; er bleibt ein Torgarant in der kroatischen Liga.

Mario Gavranovic beim Zusammenzug der Fussballnationalmannschaft im Hotel Atlantis, am Montag, 18. Maerz 2019, in Zuerich.(KEYSTONE/Melanie Duchene)
Bild: KEYSTONE

Breel Embolo

Ist die Leidenszeit vorbei?

Als Breel Embolo letztmals zur Nati kam, reiste er gleich wieder ab: Diagnose Fussbruch. Fast vier Monate Pause. Der nächste Rückschlag des leidgeplagten Schalke-Stürmers. Nun ist Embolo zurück. Und damit die Hoffnung, dass es wieder aufwärtsgeht. Sie scheint berechtigt: Als Embolo erstmals nach der Verletzung in der Schalke-Startelf stand, glückte ihm ein Doppelpack. Doch sein Team steckt in der Krise. Unter der Woche wurde Trainer Tedesco entlassen.

Breel Embolo beim Zusammenzug der Fussballnationalmannschaft im Hotel Atlantis, am Montag, 18. Maerz 2019, in Zuerich.(KEYSTONE/Melanie Duchene)
Bild: KEYSTONE

Die Ergänzungsspieler

Yvon Mvogo

Wie immer in der Liga Ersatz. In der Nati Numer 2, weil Bürki seinen Rücktritt erklärte.

Jonas Omlin

Spielt gegen YB durch. Keine Schuld an den Gegentoren. Zuletzt einige Unsicherheiten.

Timm Klose

Verletzte sich Anfang Jahr am Knie und verlor seinen Stammplatz. Gegen Rotherham in der Nachspielzeit eingewechselt.

Loris Benito

Bei YB gesetzt, obwohl er seinen Vertrag nicht verlängern will. Gegen den FCB gut.

Loris Benito beim Zusammenzug der Fussballnationalmannschaft im Hotel Atlantis, am Montag, 18. Maerz 2019, in Zuerich.(KEYSTONE/Melanie Duchene)
Bild: KEYSTONE

Michael Lang

Hat seinen Stammplatz bei Gladbach verloren. Gegen Freiburg 90 Minuten auf der Bank.

Christian Fassnacht

Stamm- und Führungsspieler beim Schweizer Meister. Kontant gut, aber nicht in Bestform.

Djibril Sow

Nach dem Abgang von Sanogo Taktgeber im YB-Mittelfeld. Unbestrittener Stammspieler

Djibril Sow beim Zusammenzug der Fussballnationalmannschaft im Hotel Atlantis, am Montag, 18. Maerz 2019, in Zuerich.(KEYSTONE/Melanie Duchene)
Bild: KEYSTONE

Renato Steffen

Anfang Jahr Stammspieler bei Wolfsburg, zuletzt nur noch eingewechselt. So auch beim 5:2 gegen Düsseldorf.

Albian Ajeti

Ricky van Wolfswinkel macht ihm den Stammplatz streitig. Auch gegen YB zuerst nur auf der Bank.

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11 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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dave1771
19.03.2019 11:12registriert März 2014
Naja Arsenal hatte kein auf und ab... Arsenal hatte einmal ein Formtief Dezember/Januar seither wieder Top. Was ganz normal ist, gerade auch bei einem neuen Trainer! In der EL hatte man in den Hinspielen jeweils den Gegner ein bisschen zu sehr auf die leichte Schulter genommen.
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DruggaMate
19.03.2019 12:14registriert Januar 2019
Elvedi - der Unterschätze, Freuler der im Allstar-Team 17/18 war und Zakaria der auf der 8 angekommen ist.

Diese Spieler waren alle letzte Saison schon besser als ihre Konkurrenz. Jetzt wird so getan als wären sie erst jetzt stark geworden. Bei der WM hätten sie dem Team behilflich sein können, zum Glück hat Petkovic auf die überragenden Dzemaili, Djourou, etc. gesetzt...
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Der_Infant
19.03.2019 14:31registriert Oktober 2018
Dann werden wir wohl Georgien und die Dänen wegblasen, wenn keiner erkennbare Mängel hat.

Spass bei Seite, ich denke auch, dass unsere Söldner in der jeweiligen Liga wirklich grösstenteils gut dabei sind.
Besonders für Schär, Seferovic und Elvedi freut es mich.
Akanji mit einer unglaublichen Wertsteigerung, muss auch erwähnt sein.
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