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Champions League: Atalantas Mauer vor der Mauer und weitere Highlights

Atalanta stellte vor dem 1:2-Anschlusstreffer durch Muriel eine Mauer vor die Mauer.
Atalanta stellte vor dem 1:2-Anschlusstreffer durch Muriel eine Mauer vor die Mauer.bild: screenshot dazn

Atalantas Mauer vor der Mauer – und was du in der Champions League sonst verpasst hast

17.03.2021, 09:1917.03.2021, 12:52
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Goalie-Patzer als Anfang vom Ende

Nach zuletzt zwei Achtelfinal-Outs in Serie ist Real Madrid zurück unter den besten acht der Champions League. Die Königlichen setzten sich gegen Atalanta nach dem 1:0-Sieg in Bergamo auch im Rückspiel souverän durch. Beim 3:1 brauchte das Team von Zinédine Zidane aber zunächst die Mithilfe der Bergamasken, um ins Rollen zu kommen. Genauer gesagt die Mithilfe von Goalie Marco Sportiello.

Nachdem Atalanta die Partie ohne den gesperrten Remo Freuler in den ersten 30 Minuten ausgeglichen gestalten konnte, unterlief dem Keeper in der 34. Minute ein folgenschwerer Lapsus. Beim Versuch, den Ball aus der Gefahrenzone zu schlagen, spielte Sportiello ihn in die Füsse von Luka Modric. Der Kroate bediente Karim Benzema, der unbedrängt zum 1:0 für Real einschieben konnte. Es war der Anfang vom Ende der Atalanta-Hoffnungen.

Der fatale Fehlpass von Atalanta-Goalie Sportiello.Video: streamable

Der Abpfiff im dümmsten Moment

Vor allem in der ersten Halbzeit hatte Atalanta kaum offensive Szenen – ausser kurz vor der Pause. Da wurde Luis Muriel für einmal mit einem Pass zwischen die Linien perfekt in die Tiefe geschickt, doch genau in diesem Moment pfiff der niederländische Schiedsrichter Danny Makkelie die erste Hälfte überpünktlich ab.

Muriel quittierte den Abpfiff im dümmsten Moment mit einem süffisanten Lächeln. Ob er wirklich alleine auf Real-Keeper Thibaut Courtois hätte ziehen können? Sergio Ramos und Raphael Varane standen zumindest in der Nähe und verloren beim Ertönen des Pfiffes ihre Körperspannung.

Muriels Topchance wird vom Pausenpfiff verhindert.Video: streamable

Vinicius' ungekrönter Rush

Einer der auffälligsten Real-Akteure war gestern Abend Vinicius Junior. Der 20-jährige Brasilianer, der unlängst sein bereits 100. Spiel für die Königlichen absolvierte, überforderte auf dem linken Flügel mit seinem Tempo und seinen Finten die gegnerischen Verteidiger immer wieder.

Seine wohl beste Szene hatte Vinicius kurz nach der Pause, als er zu einem 80-Meter-Sprint ansetzte. Tief in der eigenen Platzhälfte nahm der Linksaussen Anlauf und kurvte nach einem Doppelpass mit Ferland Mendy schliesslich wie bei einem Slalom durch die Atalanta-Abwehr. Nur der krönende Abschluss blieb «Vini» verwehrt, alleine vor Sportiello schob er den Ball knapp am Pfosten vorbei.

Vinicius verzieht nach seinem 80-Meter-Sprint knapp.Video: streamable

Damit wurde der designierte Neymar-Nachfolger mal wieder seinem Ruf als Chancentod gerecht. Vinicius hätte eigentlich alles, was es zum absoluten Topstar braucht, doch vor dem Tor fehlt dem 45-Millionen-Euro-Einkauf von 2018 noch die nötige Kaltschnäuzigkeit. Dass es nicht das erste Mal war, dass der Brasilianer eine 100-prozentige Chance versiebte, sah man an der Reaktion von Real-Captain Sergio Ramos, der nach der Aktion enttäuscht zu Boden sank.

Sergio Ramos kann es nicht fassen.Video: streamable

Ramos die Nummer 2, Benzema die Nummer 5

Das 2:0 für die Königlichen folgte wenig später doch noch. Sergio Ramos verwandelte nach einem Foul an Vinicius an der Strafraumgrenze den fälligen Penalty souverän. Für den bärtigen Real-Captain war es bereits der 15. Champions-League-Treffer seiner Karriere. Damit liegt in der ewigen Torschützenliste der Verteidiger nur noch sein früherer Teamkollege Roberto Carlos vor ihm.

Ein Jubiläum feierte Karim Benzema: Sein 1:0 war bereits sein 70. Treffer in der Königsklasse. Weiterhin die Nummer 5 der ewigen Bestenliste, fehlt dem 33-jährigen Franzosen nur noch ein Tor, um zu Real-Legende Raúl aufzuschliessen. Danach liegen nur noch Robert Lewandowski (72), Lionel Messi (120) und Cristiano Ronaldo (134) vor ihm.

Spiele bis zum 70. CL-Treffer:

  • 90: Lionel Messi
  • 93: Robert Lewandowski
  • 106: Cristiano Ronaldo
  • 126: Karim Benzema
  • 139: Raúl

Die Mauer vor der Mauer

Aber zurück zum Spiel: In der 83. Minute kam Atalanta durch einen direkt verwandelten Freistoss von Muriel zum 1:2-Anschlusstreffer. Möglicherweise auch dank der «laufenden Mauer» der Atalanta-Spieler, denn drei Teamkollegen hatten sich vor der Ausführung als Mauer vor der Mauer hinter dem Ball platziert.

Während Muriel anlief, rannten schliesslich auch Berat Djimsiti, Marten de Roon und Matteo Pessina los, direkt auf die königliche Mauer zu. Das sorgte für viel Verwirrung in der Real-Defensive. Und auch Keeper Thibaut Courtois schien irritiert zu sein, jedenfalls kam er beim gut getimten Ball von Muriel knapp zu spät.

Die Freistoss-Variante 2.0 von Atlanta.Video: streamable

Asensios Erlösung

Den 3:1-Endstand für Real besiegelte schliesslich der eingewechselte Marco Asensio. Für den spanischen Nationalstürmer war es der erste Champions-League-Treffer seit über zwei Jahren. Im Sommer 2019 setzte ihn ein Kreuzbandriss zunächst für mehr als ein halbes Jahr ausser Gefecht. Auch danach ging seine Leidenszeit weiter, weil sich das lädierte Knie immer wieder entzündete.

Nur langsam findet der 25-Jährige zu seiner alten Form zurück, es fehlt das Selbstvertrauen. Sein Treffer gegen Atalanta könnte dem Flügelstürmer nun wieder den nötigen Schub verleihen, um unter Zidane endlich zu mehr Einsatzzeit zu kommen.

Asensio darf endlich wieder jubeln.Video: streamable

De Bruynes Perfektion

Noch weniger Mühe als Real Madrid hatte Manchester City, um in die Champions-League-Viertelfinals vorzustossen. Das Team von Pep Guardiola besiegte Borussia Mönchengladbach nach dem 2:0 im Hinspiel auch im Rückspiel mit dem gleichen Resultat.

Wegbereiter für den klaren «Citizens»-Erfolg war Kevin De Bruyne, der seine Mannschaft bereits in der 12. Minute mit einem Traumtor in Führung schoss. Einen Querpass von Riyad Mahrez hämmerte der 29-jährige Belgier aus gut 18 Metern direkt und mit voller Wucht unter die Latte. Gladbach-Keeper Yann Sommer war bei diesem Abschluss fürs Lehrbuch absolut chancenlos.

Ein Schuss wie ein Gemälde.Video: streamable

Die äusserst variable Pressingmaschine

Selten war eine Mannschaft in einem Champions-League-Achtelfinal so überlegen wie ManCity gegen Gladbach. Das ständige und extrem hohe Pressing zermürbte die Deutschen regelrecht. «Es ist schwierig, gegen sie Fussball zu spielen, weil sie gut pressen. Sie schliessen die Räume extrem gut. Da bleibt oft nur der Ball nach hinten offen», erklärte Torhüter Yann Sommer nach der Partie.

Beinahe perfekt ist auch das Positions- und Kombinationsspiel der «Citizens». Ausserdem kann der Premier-League-Leader das Spiel extrem schnell machen, wenn man ihm den nötigen Raum gibt. So geschehen vor dem 2:0 durch Ilkay Gündogan: Phil Foden verschaffte sich mit einer Körpertäuschung den nötigen Platz, stürmte los und bediente seinen perfekt in Position gelaufenen Teamkollegen. Für Gündogan war es der 11. Treffer im 19. Pflichtspiel in diesem Jahr – eine unfassbare Quote für einen Mittelfeldspieler.

Fodens perfekt getimter Pass auf Torschütze Gündogan.Video: streamable

ManCitys goldene Serie

Gladbach schaffte es so gut wie nie, kontrolliert in Ballbesitz ins Angriffsdrittel zu kommen, geschweige denn dort mal den Ball zu erobern. Von 17 Tacklings fanden alle in der eigenen Platzhälfte statt, nur zu 36 Prozent war man im Ballbesitz. ManCity hielt so problemlos zum siebten Mal im achten Champions-League-Spiel der Saison die Null. Damit hat das Team von Pep Guardiola den 25-jährigen Rekord von Ajax Amsterdam eingestellt.

Den letzten Treffer kassierte man am ersten Spieltag beim 3:1 gegen Porto, seither sind die «Skyblues» sieben Spielen oder sage und schreibe 706 Minuten ohne Gegentor. Eine längere Serie hat nur Arsenal zu verzeichnen: Die «Gunners» blieben bis im April 2006 sogar zehnmal in Serie ohne Gegentreffer.

Gladbachs schwarze Serie

Eine ganz andere Serie beschäftigt derzeit Borussia Mönchengladbach. Die «Fohlen» haben nun sieben Pflichtspiele in Serie verloren, so viele wie noch nie in der Klubgeschichte. Seit bekannt ist, dass Trainer Marco Rose den Verein im Sommer verlässt und zu Liga-Rivale Borussia Dortmund wechselt, ist der Wurm drin.

Am Wochenende hat Gladbach aber die grosse Chance, die Pleitenserie zu beenden: In der Bundesliga kommt es zum Krisengipfel mit Schalke 04. Auf dem Papier eine leichte Aufgabe, haben die «Königsblauen» in dieser Saison doch erst einmal gewinnen können. Doch in der momentanen Verfassung würde selbst eine Gladbach-Niederlage gegen ein Schalke in Tiefstform nicht wirklich überraschen.

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7 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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17.03.2021 10:12registriert April 2016
Beim Tor von De Bruyne dürfte man evt. noch erwähnen, dass er das Tor mit seinem "schwachen" Fuss erzielt hat.
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