«Ich hatte keinen Spass in Spanien». Mit diesem trockenen Kommentar resümiert José Mourinho drei Jahre Amtszeit beim grossen Real Madrid. Kurz, knapp und auf den Punkt gebracht: Typisch Mourinho halt.
Seine unglaubliche Rekordsaison 2011/12 tut er als langweilig ab. Die Begründung: Mangelnde Konkurrenz. «Ich hatte den Titel gewonnen mit einer Rekordanzahl von 100 Punkten und 121 Toren, aber wir haben in der gesamten Saison eigentlich nur drei oder vier Partien gespielt», meint der Portugiese.
Und weiter: «Ich habe den Titel anschliessend mit 92 Punkten verloren, und wieder haben wir nur vier oder fünf Partien gespielt.» In Spanien müsse man jedes Spiel gewinnen, denn jeder einzelne Ausrutscher könne das Titelrennen entscheiden.
Gewinnen sei aber auch oft ein Leichtes gewesen: «In Spanien habe ich viele Spiele einfach im Vorbeigehen gewonnen. Währenddessen konnte ich über die Zukunft nachdenken, über die nächsten Europa-Cup-Partien. Und natürlich Spieler schonen.»
Bei Chelsea könne er sich eine solche Nonchalance nun nicht mehr leisten. «Ich habe in dieser Saison gegen Bradford ein paar Spieler geschont und prompt haben wir verloren. Aber das ist einfach englischer Fussball.»
Und dann folgt der Hammerschlag, der wohl jeden Anhänger des spanischen Fussballs umhaut: «Ich glaube, die Differenz zwischen den beiden Ligen (Premier League und Primera Division, d. Red.) ist riesig. Würden sie (Barcelona und Real Madrid, d. Red.) die Premier League gewinnen? Vielleicht. Vielleicht auch nicht.»