Die Swiss League droht im Sumpf der finanziellen Probleme zu versinken. Die Corona-Pandemie, die Aufstockung der National League und die damit verbundenen Abgänge von Ajoie und Kloten haben der Liga schon zugesetzt. Zudem haben die Teams der zweithöchsten Liga das eigene Vermarktungspotenzial gründlich überschätzt.
Die Klubs kämpfen ums finanzielle Überleben. Langenthal und Winterthur denken gar schon über einen Rückzug aus dem Profibetrieb nach.
Mittlerweile ist auch den letzten Schweizer Eishockey-Funktionären klar, dass die Alleingänge der zwei Ligen und die Aufstockung des Oberhauses ein grosser Fehler war. Auch die National-League-Klubs sehen ein, dass das Schweizer Eishockey eine gesunde Swiss League zum Überleben braucht. Eine Rettung der Liga muss deshalb von den finanzstarken National-League-Teams kommen.
Eine National League mit 14 Teams ist über lange Zeit für das Schweizer Eishockey nicht stemmbar. Die Oberklassigen müssen einer Reduktion der eigenen Liga zustimmen. Es muss das Ziel sein, dass in beiden Ligen künftig wieder je zwölf Mannschaften am Start sind. Damit würde übrigens auch die Anzahl der in der National League erlaubten Ausländer wieder auf vier reduziert.
Damit das Schreckgespenst Abstieg seine Wirkung verliert, muss zudem die Durchlässigkeit zwischen den beiden Ligen erhöht werden. Das bedeutet konkret: Es muss künftig wie im Schweizer Fussball einen direkten Auf- und Abstieg geben. Ligaqualifikationsspiele könnte es immer noch zwischen dem Zweitletzten der National League und dem Vizemeister der Swiss League geben. Mit dieser Methode gäbe es auch für zwei Mannschaften, die während der «Reduktionsjahre» absteigen, Perspektiven für einen raschen Wiederaufstieg. Es ist die einzige Lösung, wie die National-League-Klubs ihre Abstiegsangst loswerden kann.
Eine erhöhte Durchlässigkeit alleine reicht aber noch nicht. Es ist unabdingbar, dass die Swiss League wieder eine TV-Präsenz erhält. Einerseits, damit wieder regelmässig TV-Gelder zu den Klubs fliessen. Andererseits, weil eine Streaming-Plattform einfach nicht die gleichen Vermarktungsmöglichkeiten bietet.
Ferner haben Teams wie die Ticino Rockets, Winterthur oder die GCK Lions langfristig keine Zukunft mehr in der Swiss League. Das Interesse – sowohl der Zuschauer als auch der Sponsoren – ist schlicht zu gering. Bei Winterthur kamen in dieser Saison durchschnittlich 442 Zuschauer in die Halle, bei GCK waren es ohne das Spiel im neuen ZSC-Stadion 110 Fans und bei den Rockets gar nur 84.
Swiss League und National League müssen anstreben, Teams mit einer gesunden Fan-Basis im Amateurhockey den Aufstieg in die zweithöchste Liga zu erleichtern. Dazu gehören etwa Chur, Arosa oder auch Martigny. Dass der Sprung vom Amateurhockey in die Swiss League gelingen kann, beweist der EHC Basel, der in seiner ersten Saison sportlich einigermassen mithalten kann und über 1400 Fans pro Spiel in die Halle bringt.
Das beste daran: Bei den ganzen Umstrukturierungen noch dieses Sch**** Marketing-Sprech verwenden von wegen "Fortschritt", "Zukunft"...So Sachen machen einfach tätschhässig!!!
Es braucht ein starkes, unabhängiges B, mit 10-12 Teams und eine Durchlässigkeit. Noch vor 10 Jahren lag der Zuschauerschnitt bei 2'200 in der Regular Season ... mit der Einführung der Farmteams viel er stetig auf 1'500 ... und immer weiter. Die Aufstockung macht es noch unattraktiver. Wie toll 14 Teams im A sind, sieht man ja schon jetzt. Besser einen spannenden Fight im Tabellenkeller um den Abstieg, als einen "Fake-Abstiegskampf".