Gute Nachrichten über den Jemen sind selten. Seit Jahren ist das Land fast nur mit Terroranschlägen, Drohnenangriffen und Bürgerkrieg in den Schlagzeilen. Millionen Jemeniten leiden.
Doch ein 16-jähriger Junge macht ein kleines bisschen Hoffnung: Abdullah al-Qwabani hat für den Jemen an der Leichtathletik-WM in Peking teilgenommen – und mit seinem Lauf allen anderen Startern die Show gestohlen. So wie einst der äthiopische Marathonolympiasieger Abebe Bikila lief Qwabani über 5000 Meter nämlich barfuss.
Leider war er nicht ganz so erfolgreich: Mit 16:02.55 Minuten stellte der Jemenit zwar eine neue persönliche Bestleistung auf, trotzdem landete er in seinem Vorlauf abgeschlagen auf dem letzten Platz.
Sieger Yomif Kejelcha war fast drei Minuten schneller und überrundete Qwabani gleich zweimal. Die Zuschauer im Vogelnest von Peking bejubelten ihn trotzdem frenetisch, als er einsam seine letzten Runden drehte.
Sein Konkurrent Caleb Ndiku traut Qwabani für die Zukunft einiges zu: «Er sieht ziemlich jung aus und braucht mehr Erfahrung», sagte der Mitfavorit aus Kenia. «Aber er kann mal ein Guter werden.» (spon/syd/AP)