Sport
Leichtathletik

Fred Kerley gewinnt WM-Gold über 100 m – Kambundji im Halbfinal

Gold medalist Fred Kerley, of the United States, center, stands with silver medalist Marvin Bracy, of the United States, right, and bronze medalist Trayvon Bromell, of the United States, speak after t ...
Totaler Triumph: Die USA holen im 100-Meter-Sprint der Männer den gesamten Medaillensatz.Bild: keystone

USA räumen ganzen 100-m-Medaillensatz ab – Kambundji und Joseph schaffen Halbfinal-Quali

17.07.2022, 06:4217.07.2022, 17:40
Mehr «Sport»

Fred Kerley ist 100-m-Weltmeister

Topfavorit Fred Kerley gewinnt bei der Leichtathletik-WM den Sprint über 100 m. Der Amerikaner siegte am Samstag in Eugene in 9,86 Sekunden vor seinen beiden Landsmännern Marvin Bracy und Trayvon Bromell, die jeweils mit 9,88 Sekunden gestoppt wurden. Bracy bekam Silber, Bromell Bronze.

Kerley war bei seinem Sieg langsamer als noch im Vorlauf, als ihm seine persönliche Bestleistung von 9,76 Sekunden gelungen war. Der 2009 von Usain Bolt aufgestellte Weltrekord von 9,58 Sekunden blieb ausser Reichweite.

Titelverteidiger Christian Coleman aus den USA belegte mit 10,01 Sekunden Platz 6. Olympiasieger Marcell Jacobs aus Italien war schon im Halbfinale nicht mehr angetreten. Kerleys Sieg war der elfte WM-Titel für die USA über die 100 m der Männer.

Kambundji locker im Halbfinal

Mujinga Kambundji zieht mit einer starken Leistung in die Halbfinals über 100 m in der Nacht auf Montag ein. Die Bernerin zeigt in 10,97 Sekunden die sechstbeste Leistung aller Sprinterinnen.

«Ich wollte meinen Vorlauf gewinnen, das gibt Selbstvertrauen», erklärte Mujinga Kambundji ihre auf Angriff getrimmte Taktik. Die 30-Jährige will nun auch an Weltmeisterschaften erstmals in den 100-m-Final vorstossen, nachdem sie dies vergangenen Sommer bereits an den Olympischen Spielen in Tokio geschafft hat.

Eine herbe Enttäuschung muss hingegen Ajla Del Ponte verarbeiten. Die Tessinerin, verletzungsbedingt verspätet in die Saison gestartet, erhoffte sich für Eugene eine Steigerung in Richtung 11-Sekunden-Marke. Nach einem ordentlichen Start ging aber gar nichts mehr. 11,41 Sekunden und Platz 37 widerspiegeln das Potenzial der Hallen-Europameisterin in keiner Weise – selbst wenn der Saisonaufbau nicht optimal verlief. «Der Sport kann brutal sein. Heute war so ein Tag», sagte sie, von den Emotionen übermannt.

Auch Géraldine Frey (11,30) war nicht zufrieden. «Ich habe mich am Schluss verkrampft», sagte die Zugerin.

Joseph ganz knapp weiter

Jason Joseph hat an der WM in Eugene über 110 m Hürden die Halbfinals erreicht. Mit 13,49 Sekunden belegte der 23-jährige Basler in seinem Vorlauf den 4. Rang, der gerade noch zum direkten Weiterkommen reichte. Den fünftklassierten Franzosen Pascal Martinot-Lagarde distanzierte er um zwei Tausendstel.

Nach dem Lauf sagte Joseph, dass es ein Krampf gewesen sei. Er habe noch nie ein so anstrengendes Rennen absolviert. «Ich bin technisch nicht sauber gelaufen, habe mich von der Konkurrenz aus dem Rhythmus bringen lassen.» Dennoch ist der Schweizer Rekordhalter (13,12) guten Mutes, den angestrebten Finaleinzug zu realisieren. Er ist überzeugt, dass mit der gleichen Basis und einem saubereren Lauf eine Zeit um die 13,20 Sekunden herausschaue. Die Halbfinals finden am Sonntagabend Schweizer Zeit statt.

Scherrer scheitert trotz starker Leistung

Für Chiara Scherrer setzte es trotz einer guten Leistung eine Enttäuschung ab. Die 26-jährige Toggenburgerin schaffte mit 9:22,15 Minuten die zweitbeste Zeit ihrer Karriere, verpasste den eigenen, Mitte Juni beim 5. Platz am Diamond-League-Meeting in Paris erzielten Schweizer Rekord lediglich um 1,87 Sekunden. Dies reichte allerdings nur zum 9. Rang in ihrem Vorlauf und zum 18. Platz insgesamt.

Für den Final der besten 15, den sie sich aufgrund ihrer guten Form zum Ziel gesetzt hatte, wären 9:21,02 Minuten nötig gewesen. «Ich muss mich mit dieser Leistung nicht verstecken. Auf den letzten Metern fehlte mir die Kraft, um noch zu reagieren», sagte Scherrer. An früheren Grossanlässen ging das Finalticket mit einem Wert um 9:30 Minuten über den Tisch. Die Ostschweizerin wurde auch Opfer des gestiegenen Leistungsniveaus in ihrer Disziplin.

Auch Bonvin glücklos

Julien Bonvin, wie Scherrer WM-Debütant, vergab über 400 m Hürden eine gute Chance, die Halbfinals zu erreichen. Der 23-jährige Walliser blieb mit 50,40 Sekunden deutlich über seiner Bestmarke (49,30) und wurde auf den letzten Metern vom Kenianer Moitalel Naadokila (50,19) noch vom geforderten 4. Rang verdrängt. Der Zürcher Dany Brand konnte aufgrund einer Coronavirus-Infektion nicht starten. (dab/pre/sda)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Alle Leichtathletik-Weltrekorde
1 / 49
Alle Leichtathletik-Weltrekorde
Männer– 100 Meter: Usain Bolt (JAM), 9,58 Sekunden, 2009 in Berlin.
quelle: ap / gero breloer
Auf Facebook teilenAuf X teilen
9 Koch-Typen, die du sicher auch kennst
Video: watson
Das könnte dich auch noch interessieren:
Hast du technische Probleme?
Wir sind nur eine E-Mail entfernt. Schreib uns dein Problem einfach auf support@watson.ch und wir melden uns schnellstmöglich bei dir.
0 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Stefan Schärer tritt per sofort als Präsident des Hockey-Verbands zurück
Stefan Schärer gibt sein Amt als Verwaltungsratspräsident der Swiss Ice Hockey Federation (SIHF) nach nur 15 Monaten per sofort ab. Dies gab der Eishockeyverband am Donnerstag bekannt.

Schärer folgte im September 2023 auf den Berner Michael Rindlisbacher, der nach acht Jahren an der Spitze des Schweizer Eishockeyverbandes zurücktrat. Der frühere Spitzen-Handballer Schärer, der sich nach seiner Profikarriere als erfolgreicher Unternehmer ein grosses Netzwerk geschaffen hat, wurde damals als eine Art Heilsbringer angekündigt. Er sollte im Schweizer Eishockey den Frieden wieder herstellen, nachdem sich die Parteien mit der Abspaltung der National League von Swiss Ice Hockey im Jahr 2021 zerstritten hatten.

Zur Story