«Das Australian Open ist unglaublich, und ich hoffe, es wird noch lange mein speziellstes Grand-Slam-Turnier sein», schwärmte Jannik Sinner bei seiner Sieger-Rede in der Rod Laver Arena. Er ist jedenfalls auf bestem Weg dazu.
Vor einem Jahr wurde Jannik Sinner zum ersten italienischen Champion am Australian Open. Seither hat er auch noch das US Open, die ATP Finals, die Masters-1000-Turniere in Cincinnati und Schanghai sowie zum zweiten Mal den Davis Cup gewonnen – alles auf Hartplatz.
Sin's City!
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So wurde er am Sonntag auch seiner Favoritenrolle im Final gegen die Weltnummer 2 Alexander Zverev souverän gerecht. Obwohl er physisch wie schon in den Partien zuvor nicht über alle Zweifel erhaben schien und sich auch einmal an den Oberschenkel griff, war Sinner in den entscheidenden Punkten eine Klasse besser als Zverev, der auch seinen dritten Grand-Slam-Final verlor.
Im ersten Satz schaffte der 23-jährige Südtiroler das erste Break zum 5:3 und servierte anschliessend zu null aus. Am Ende des zweiten Durchgangs machte Zverev eigentlich den besseren Eindruck und ging im Tiebreak 2:1 in Führung, ehe ihm bei eigenem Aufschlag zwei unerzwungene Fehler unterliefen. Sinner hingegen beendete den Satz sehr eindrücklich, nachdem er 5:4 in Führung gegangen war.
Jannik Sinner… EXCUSE ME?????
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You are insane, sir. 🤯🤯🤯🤯🤯🤯🤯
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Damit war mehr als eine Vorentscheidung gefallen - erst recht nach Sinners Break zum 4:2 im dritten Satz. Der Deutsche kam bis zum Ende nach zweidreiviertel Stunden zu keiner Breakchance. Der Unterschied bei den wichtigen Punkten war frappant. Während der Italiener in diesen Momenten angriff und initiativ war, wurde Zverev wie in der Vergangenheit oft gesehen viel zu passiv. Gegen die Nummer 1 der Welt reicht es nicht, auf einen Fehler zu warten.
Während Sinner damit auch seinen dritten Grand-Slam-Final gewann, steht Zverev nach dem US Open 2020 und dem French Open im letzten Jahr erneut nach einem grossen Final mit leeren Händen da. Er ist zwar Olympiasieger 2021, doch für den «heilige Gral», den er so sehr anstrebt, reicht es weiterhin nicht.
Stan Wawrinka gelang in seinem 36. Grand-Slam-Turnier am Australian Open 2014 der grosse Durchbruch, Zverev war dies bei seinem 36. Major nicht vergönnt. Deutschland wartet seit Boris Beckers Triumph in Melbourne 1996 seit nunmehr 29 Jahren auf einen Grand-Slam-Titel.
«Es ist besch…, die Siegertrophäe einmal mehr nicht in den Händen zu halten», gab der sichtlich desillusionierte Zverev zu – und an Sinner gerichtet: «Ich hoffte, heute konkurrenzfähiger zu sein. Aber du bist einfach zu gut, die klare und verdiente Nummer eins.» Er werde es aber weiter versuchen. (ram/sda)