Ihre erste Teilnahme an der Vendée Globe war für Justine Mettraux ein grosser Erfolg. Die 38-jährige Genferin kam am Samstagnachmittag heil als beste Frau und als Gesamt-Achte im Ziel an. Das ist umso bemerkenswerter, weil «Justine la machine» im Gegensatz zur Konkurrenz kein Boot der neuesten Hightech-Generation zur Verfügung hatte. Zudem hatte sie Ende November den Verlust ihres Vorsegels zu beklagen.
Clarisse Crémer stellte 2021 bei der letzten Austragung der Vendée Globe die bislang schnellste Zeit einer Frau auf. 87 Tage, 2 Stunden und 24 Minuten benötigte die Französin damals. Diese Marke wurde nun von der Schweizerin Justine Mettraux ausgelöscht. Mit 76 Tagen, 1 Stunde, 36 Minuten und 52 Sekunden war sie bei ihrer Weltumrundung deutlich schneller als Crémer.
Der Abschluss forderte der 38-Jährigen noch einmal alles ab. «Es war gestern und vorgestern nicht sehr angenehm, mit dem Ziel bereits vor Augen, aber erschöpft, bei so viel Wind zu segeln», sagte Mettraux am Freitag. «Der Abschluss wird nicht einfach, mein Boot ist nicht unbedingt zu 100 Prozent für die Konditionen gemacht, die auf der Höhe des Cap Finisterre herrschen.» Heil anzukommen sei ihre Priorität, auch wenn hinter ihr Sam Goodchild und Thomas Ruyant drängten.
Tatsächlich gelang es dem Franzosen Ruyant noch, Mettraux abzufangen. Er erreichte das Ziel am Samstag kurz vor vier Uhr morgens als siebter Teilnehmer. Sieger Charlie Dalin kam bereits vor eineinhalb Wochen wieder in Les Sables-d'Olonne an. Mit 64 Tagen und 20 Stunden stellte der Franzose einen neuen Rekord für die Vendée Globe auf.
Der Genfer Alan Roura segelt im hinteren Teil des Felds. Momentan belegt er Rang 20, ihn trennen noch rund 4500 Kilometer vom Ziel. Roura befindet sich westlich der Kapverden, wo «sportliche Bedingungen» herrschten, wie er gestern schilderte:
Der dritte Schweizer Teilnehmer belegt Zwischenrang 30. Der Zürcher Oliver Heer befindet sich östlich der brasilianischen Küste etwa auf Höhe Rio de Janeiro. Vier Skipper liegen hinter ihm, der Rest der insgesamt 40 Startenden musste die Vendée Globe aufgeben.
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Hoffentlich schafft sie es mit ihrem Team für 2028 ein neues Boot herzustellen