Lüthi erwischte ein Blitzstart, übernahm schon in der zweiten Runde den zweiten Platz hinter Pole-Mann und Vorjahressieger Jonas Folger. Der 29-jährige Emmentaler profitierte danach indirekt auch von den Durchfahrtsstrafen, welche nicht weniger als sechs Fahrer für einen Frühstart aufgebrummt erhielten.
Neben dem Schweizer Robin Mulhauser betraf es auch die Spitzenfahrer mit Weltmeister Johann Zarco (FRA), Sam Lowes (GBR), Alex Rins (ESP), Marcel Schrötter (GER) und Takaaki Nakagami (JPN), die nicht mehr in der Spitzengruppe mitfahren konnten.
Zudem riskierte in der vierten von 20 Runden der souverän führende Folger zu viel und stürzte völlig unbedrängt ins Kiesbett. So entwickelte sich dahinter ein Zweikampf um den Sieg zwischen Tom Lüthi und Franco Morbidelli.
Lüthi, der nach der Schulterverletzung und dem Forfait des Italieners Lorenzo Baldassarri nach seinem schwachen Qualifying (10.) einen Startplatz vorrücken durfte, setzte sich auch dank seiner Routine von 217 GP-Rennen gegen den erst 21-jährigen Italiener mit 36 GP-Starts durch. Eingangs der letzten Runde überholte er Morbidelli, der erst einmal im vergangenen August in Indianapolis als Dritter auf Podest fahren konnte.
Der Schock für Morbidelli kam nach der Zieldurchfahrt. Auch er und Sandro Cortese wurden für einen Frühstart bestraft, der allerdings nicht mehr mit einer Durchfahrtsstrafe, sondern mit einer 20-Sekunden-Strafe gebüsst wurden. Morbidelli fiel so auf den 7. Rang zurück. Damit erbte Luis Salom (ESP) Rang 2 vor Simone Corsi (ITA).
Der 25-jährige Oberaargaueer Dominique Aegerter, der das ganze Wochenende über Mühe bekundete, profitierte ebenfalls von den Frühstarts und klassierte sich als Fünfter. Jesko Raffin (20.) und Robin Mulhauser (25.) verpassten die Punkteränge deutlich.
In seinem 233. WM-Rennen hat der Spanier Jorge Lorenzo am Samstag nicht nur seine 62. Pole-Position herausgefahren, sondern am Sonntag auf Yamaha auch seinen 62. Sieg. Der Weltmeister in der Königsklasse setzte sich am Ende klar durch mit 2,019 Sekunden Vorsprung gegen Ducati-Fahrer Andrea Dovizioso, der schon vor einem Jahr Zweiter geworden war.
Mit Honda und seinem Fahrer Marc Marquez erreichte auch der dritte grosse Motorrad-Hersteller einen Podestplatz. Der Weltmeister von 2013 und 2014 büsste 2,387 Sekunden ein. Vorjahressieger Valentino Rossi auf Yamaha verlor als Vierter auch nur 2,487 Sekunden. (sda/syl)