Zu Zehntausenden waren die Schweizer Töff-Fans am Ostermontag nach Frauenfeld gepilgert, nachdem es den Organisatoren um ihren umtriebigen, 81-jährigen Präsidenten Willy Läderach nach Streitereien mit Umweltverbänden und Anwohnern gelungen war, die Motocross-Weltelite nach fünf Jahren Unterbruch zurück in den Thurgau zu holen.
Für Jeremy Seewer war es der erste Heimauftritt in der MXGP-Kategorie, nachdem er 2018 in die höchste Motocross-Klasse aufgestiegen und in den letzten vier Jahren drei Mal WM-Zweiter geworden war. Nach einem ernüchternden Saisonauftakt mit einem Ausfall und einem 3. Platz in Argentinien sowie den Rängen 6 und 7 auf Sardinien galt es für den 28-jährigen Bülacher in Frauenfeld etwas gutzumachen.
Zum grossen Befreiungsschlag ausholen konnte Seewer beim Heimauftritt allerdings nicht. Im ersten Rennen wurde er gleich zwei Mal durch einen Sturz zurückgeworfen und musste sich als 20. mit nur einem WM-Punkt begnügen.
Im zweiten Durchgang gab es immerhin einen Lichtblick. Seewer erreichte als Fünfter die zweitbeste Klassierung in dieser Saison.
In der Tageswertung reichte dies lediglich zu Platz 11 – definitiv zu wenig für den Schweizer, der den ersten WM-Titel anstrebt und bisher nicht vom Ausfall des vierfachen Weltmeisters Tim Gajser profitieren konnte. Der Titelverteidiger aus Slowenien brach sich bei einem Sturz in der Saisonvorbereitung den Oberschenkel und fällt länger aus.
Den GP-Sieg sicherte sich der Franzose Maxime Renaux vor dem WM-Leader Jorge Prado aus Spanien. Als Siebter war der Freiburger Valentin Guillod der bestklassierte Schweizer. (ram/sda)