Das Mythenquai wird für das Rennen am Sonntag vorbereitet.Bild: KEYSTONE
Am Sonntag findet das grösste Schweizer Autorennen seit dem GP von Bern 1954 statt. Die Organisatoren des E-Prix von Zürich erwarten bis zu 150'000 Besucher.
05.06.2018, 11:0905.06.2018, 11:42
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Wann sind Trainings und Rennen?
Der gesamte Anlass findet an einem einzigen Tag statt, am Sonntag. Am Vormittag (09.00-09.45 und 11.30-12.00) sind die freien Trainings, zwischen 14 und 15 Uhr findet das Qualifying statt. Start zum Zürich E-Prix ist dann um 18.04 Uhr.
Wo wird gefahren?
Mitten in der Stadt Zürich auf einem 2,46 Kilometer langen Rundkurs, der 39 Mal absolviert wird. Start/Ziel ist im Hafen Enge am Mythenquai, die Strecke führt unter anderem dem Zürichsee entlang, durchs Bankenviertel und durchs Stadtzentrum. Auf der langen Geraden erreichen die Fahrer bis zu 220 km/h.
Wo kriege ich Tickets?
Da bist du zu spät dran – sämtliche Tribünen für Normalsterbliche sind bereits ausverkauft. VIP-Tickets sind noch erhältlich, dafür muss aber sehr tief ins Portemonnaie gegriffen werden: Sie kosten von 1289.- Fr. aufwärts.
grafik: zuricheprix
Die gute Nachricht: Stehplätze sind gratis. Zusehen kann man an der Alfred-Escher-Strasse zwischen Rentenanstalt und Belvoir-Park, an der Genferstrasse, der Stockerstrasse und am Ende der Start-/Ziel-Gerade am Mythenquai.
Frei zugänglich ist auch das E-Village in der Parkanlage Arboretum, wo unter anderem die Fahrer zwischen Qualifying und Rennen Autogramme geben und wo die Siegerehrung stattfinden wird.
Wo kann ich das Rennen sonst sehen?
In der Schweiz überträgt My Sports die Formel E. Beim Heimspiel in Zürich ist der Sender den ganzen Tag über dabei, zeigt nicht nur das Rennen, sondern auch die Trainings und das Qualifying. Als Experten stehen die Schweizer Rennfahrer Simona De Silvestro, Neel Jani und Fabio Leimer im Einsatz, Kommentator ist Herbert Zimmermann.
Selbst ist die Chefin: My-Sports-Aushängeschild Steffi Buchli fuhr den Kurs schon ab. So quasi.Video: YouTube/MySports Was ist anders als in der Formel 1?
- Wie einst Michael Knight mit seinem K.I.T.T. verfügen die Formel-E-Autos über einen Turbo Boost. Der Clou: Nur drei Fahrer dürfen ihn einsetzen und dies einmalig im Rennen. Es sind jene drei Fahrer, die von den Fans am meisten Stimmen erhalten haben. So haben die Zuschauer direkten Einfluss aufs Renngeschehen.
- In der Formel E wird in einem Einheitsauto gefahren, am Chassis dürfen die Teams nur wenige Details individuell einstellen. Anders hingegen der Motor: diesen entwickeln die Teams selber. Er darf im Qualifying maximal 200 kW (272 PS) leisten, im Rennen 180 kW (245 PS).
- Da die aktuelle Batterie noch nicht für ein ganzes Rennen ausreicht, muss jeder Fahrer während des E-Prix einmal das Auto wechseln. Wann er diesen Wechsel vollzieht, ist ihm überlassen. Mit der Einführung eines neuen Autos wird der Fahrzeugwechsel ab der nächsten Saison wegfallen.
- Gefahren wird nicht auf Slicks, sondern auf Pneus mit Profil. Er ist ein Allwetter-Reifen, ein Satz muss für Training, Qualifying und Rennen reichen.
Wer sind die Stars?
In der Formel E finden sich viele bekannte Namen aus der Formel 1 und anderen Rennserien. Prominenteste Fahrer sind wohl der Deutsche Nick Heidfeld, die Brasilianer Lucas di Grassi und Nelson Piquet jr. – und Sébastien Buemi. Der 29-jährige Waadtländer wurde 2016 Formel-E-Champ, in der Saison zuvor und jener danach Gesamtzweiter. Nach neun von zwölf Rennen der aktuellen Saison liegt Buemi auf Platz 5 der WM-Wertung.
Buemi fuhr zu Werbezwecken schon im Formel-E-Auto durch Zürich.Video: YouTube/MySports Souveräner Leader der Rennserie ist mit Jean-Eric Vergne ein anderer vormaliger Formel-1-Fahrer. Er siegte in Santiago de Chile, Punta del Este (Uruguay) und in Paris, nie war der Franzose schlechter als auf Rang 5 klassiert.
Welche anderen Schweizer fahren mit?
Nebst Buémi ist auch der Genfer Edoardo Mortara am Start. Gleich zu Beginn der Saison raste er im zweiten Rennen in Hong Kong auf Platz 2. Lokalmatador ist aber ein Deutscher: Nick Heidfeld, der einstige Sauber-Fahrer, lebt schon seit 17 Jahren am Zürichsee. Seine drei Kinder würden schweizerdeutsch sprechen, so «Quick Nick» im Sonntags Blick, für sie sei das «komplett ihre Heimat».
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