Die Schweizer zeigten in «einem sehr intensiven Spiel» (Fischer) erneut eine solide Leistung, dennoch schaute nicht mehr als ein Punkt heraus. «Wir müssen offensiv präziser werden, mit mehr Vertrauen auftreten, die Scheibe in den Ecken verteidigen, schneller die Seite wechseln, und unsere Verteidiger sollen Druck ausüben», forderte Fischer. «Dann sind wir gefährlich, wir machen das jedoch noch zu wenig, sind immer noch daran, unser Spiel an die kleineren Eisfelder zu adaptieren.»
Nach der Partie gegen die Russen hatte Fischer das Powerplay bemängelt. Die Arbeit daran zahlte sich insofern aus, als Gaëtan Haas im ersten Überzahlspiel gegen die Tschechen zum 1:1 traf. «Aber danach war unser Powerplay nicht grossartig. Unsere Einheit konnte den Puck nicht in der Zone halten», sagte Haas selbstkritisch.
Auch wenn von der Offensive mehr kommen muss, ist für Fischer entscheidend, dass die Balance nicht verloren geht, denn an der Defensive ist bisher wenig auszusetzen. Beide Gegentreffer waren unglückliche Eigentore. Zudem präsentierte sich nach Reto Berra auch Leonardo Genoni zwischen den Pfosten in bestechender Form. Fischer hat auf dieser Position definitiv die Qual der Wahl.
Einen offensiven Schub geben könnte die Rückkehr von Denis Malgin, der nach einem positiven Corona-Test bei der Einreise am Donnerstag aus der Isolation entlassen wurde und am Samstag gegen Dänemark erstmals an diesem Turnier zum Einsatz kommen dürfte. Der Center der ZSC Lions reiste mit viel Selbstvertrauen nach Peking, nachdem ihm in den letzten zwölf Meisterschaftsspielen sechs Treffer und 13 Assists gelungen waren. «Er ist definitiv extrem wichtig für unsere Offensive. Ich hoffe, er hat die Form in der Isolation nicht verloren», so Fischer.
Mit nur einem Punkt nach zwei Begegnungen ist bereits klar, dass sich die Schweizer nicht direkt für die Viertelfinals qualifizieren. Die Russen stehen bereits als Sieger der Gruppe B fest, und da in der Gruppe C Finnland und Schweden bereits sechs Punkte auf dem Konto haben, ist es unmöglich, dass die Schweizer der beste Gruppenzweite sind. Dass sie nun am Dienstag den Achtelfinal bestreiten müssen, ist für Fischer «sicher kein Nachteil», auch weil sein Team davor zwei Ruhetage geniesst. Ein Match mehr könne durchaus helfen, so Fischer.
Zunächst einmal gilt der Fokus nun aber dem Spiel am Samstag (14.10 Uhr) gegen Dänemark, dann soll es endlich klappen mit dem ersten Sieg an diesem Turnier. Trainer der Dänen ist der in der Schweiz bestens bekannte Heinz Ehlers, dessen Teams jeweils hervorragend organisiert sind.
«Sie sind physisch sehr stark, mich dünkt, er (Ehlers) findet immer grössere Spieler», sagte Fischer. «Das kleine Eisfeld kommt ihnen deshalb entgegen. Es wird wieder eine harte Partie. Wir müssen versuchen, ihren Beton zu durchbrechen, in dem wir unseren Speed einsetzen und sie mit schlauem Spiel auseinanderziehen.» (ram/sda)