Eileen Gu sank glücklich in den Schnee und zeigte ihr schönstes Lächeln. Chinas 18-jähriges Postergirl hatte bei den Olympischen Winterspielen ihr krönenden Gold-Sprung im Big-Air-Event gelandet und für einen Begeisterungssturm gesorgt. Auch IOC-Präsident Thomas Bach spendete dem Freestyle-Superstar Applaus, eine Inszenierung mit Wirkung.
Zahlreiche Medien berichteten nun, dass die gebürtige Kalifornien mit ihren Tricks zeitweilig gar einen digitalen Tornado in China auslöste, sogar die Plattform «Weibo» sei kurzzeitig lahmgelegt worden. Die Plattform wird oft als das chinesische Facebook bezeichnet. Laut CNN dominierte Gu nach ihrem Sieg die Suchanfragen auf «Weibo». Sieben der zehn wichtigsten Themen drehten sich um ihren Triumph.
Bei «Weibo» hat sie rund 2,6 Millionen Follower. Berichten zufolge hatte sie schon nach 30 Minuten mehr als 90'000 Kommentare zu ihrem Post. Hashtags im Zusammenhang mit Gus Sieg wurden innerhalb einer Stunde mehr als 300 Millionen Mal aufgerufen, was schliesslich zum kurzzeitigen Absturz der gesamten «Weibo»-Website führte, berichtete CNN.
In fliessendem Mandarin hatte die 18-Jährige nach ihrer Performance vom «besten Moment ihres Lebens» gesprochen. Gu, die von ihren chinesischen Fans als «Golden Gu» oder auch «Schneekönigin» bezeichnet wird, ist das Aushängeschild der chinesischen Olympiamannschaft. Ihr Gesicht ziert die Titelseiten von Zeitschriften und Plakatwänden im Land.
Doch für welche Nation schlägt ihr Herz überhaupt? «Wenn ich in China bin, bin ich Chinesin. Wenn ich in den USA bin, bin ich US-Amerikanerin», hatte Eileen Gu vor rund zwei Jahren dazu gesagt. Auf einer Pressekonferenz nach ihrem Sieg am Dienstag wurde Gu nun mehrmals von Reportern gefragt, ob sie eigentlich noch US-Bürgerin sei.
«Ich bin genauso Chinesin wie Amerikanerin, und ich habe auch dem amerikanischen Team meine Dankbarkeit ausgesprochen», antwortete Gu. «Beide Nationen haben mich unglaublich unterstützt. Ich möchte den Sport nutzen, um Menschen zusammenzubringen und die Freundschaft zwischen Ländern zu fördern. Ich hoffe, dass ich etwas Positives bewirken kann und Millionen junger Menschen dazu inspirieren kann, Grenzen zu überschreiten.»
Ihr neugewonnener Erfolg in China hatte im Westen auch Kritiker hervorgerufen. Viele bezeichneten sie wegen ihres Wechsels in den sozialen Medien sogar als «Verräterin», andere warfen ihr finanziellen Opportunismus vor. (aja/pre)
Ihre Aussagen sind allerdings reichlich naiv. Ihr Dankeschön an das amerikanische Team wird niemanden interessieren und dass sie Völker verbindet ist mit Verlaub, reichlich naiv. In welcher Welt lebt die eigentlich?