2892 Athletinnen und Athleten haben sich für die Olympischen Spiele in Peking qualifiziert. Die meisten von ihnen haben ein Ziel: Sie wollen eine Medaille gewinnen. Olympisches Edelmetall kommt einem sportlichen Ritterschlag gleich – neben viel Ruhm und Ehre kassieren die meisten Medaillengewinner aber auch eine stattliche Olympia-Prämie. Diese wird nicht vom IOC ausgeschüttet, sondern meist vom nationalen olympischen Komitee.
So erhält Beat Feuz für seinen Abfahrtssieg in Peking eine Gold-Prämie von 40'000 Franken von Swiss Olympic. Zum Vergleich: Für seinen Kitzbühel-Sieg im Januar kassierte der Schangnauer 104'000 Franken. Doch nicht nur Olympiasieger dürfen sich über einen Bonus freuen: Für eine Einzel-Silbermedaille gibt es von Swiss Olympic noch 30'000 Franken, Bronze wird mit 20'000 Franken entlöhnt.
What it means 🥇🇨🇭🥉@swissskiteam @Olympics @Beijing2022 pic.twitter.com/FbjCce2y3n
— Swiss Olympic Team (@swissteam) February 7, 2022
Kniffliger wird es bei Wettbewerben mit mehreren Athleten: Dort unterscheidet Swiss Olympic zwischen Team- (zwei bis vier Personen) und Mannschaftssportarten (über vier Personen). Eine Schweizer Langlauf-Staffel würde für Gold beispielsweise 60'000 Franken erhalten, die Eishockey-Nationalteams dagegen nur 80'000 Franken.
Mit diesen Prämien liegt die Schweiz ungefähr im internationalen Durchschnitt, wie «Forbes» berichtet. Das US-Wirtschaftsmagazin hat vor Peking 2022 bei den nationalen olympischen Komitees aller 91 teilnehmenden Nationen angefragt, wie hoch die Prämie für olympisches Gold ist. Nur von Russland und China gab es keine Antwort.
Deutlich an der Spitze des Rankings liegt Hongkong. 642'000 US-Dollar würden die drei Athleten aus der chinesischen Sonderverwaltungszone für einen Olympiasieg kassieren. Die beiden Alpin-Skifahrer Adrian Yung Hau-Tsuen und Audrey King werden allerdings chancenlos sein und auch Fahnenträger Sidney Chu werden im Shorttrack über 500 Meter allerhöchstens Aussenseiterchancen zugerechnet.
Hinter Hongkong belegen mit der Türkei und Malaysia zwei weitere Wintersport-Exoten die weiteren Podestplätze, bevor mit Italien das erste echte Schwergewicht folgt. 201'000 US-Dollar würde Sofia Goggia für einen allfälligen Olympiasieg kassieren, die allerdings mit der Hypothek eines angerissenen Kreuzbandrisses nach China reist.
Leer ausgehen würde dagegen Slalom-Ass Linus Strasser, obwohl die deutsche Sporthilfe für eine Goldmedaille 20'000 Euro auszahlt. Allerdings nicht für die Alpin-Skicracks, die Biathleten und die Skispringer. Diese hätten im Weltcup die Möglichkeit, genügend hohe Einnahmen zu genieren, so die Begründung.
Skispringer, Biathleten und Skirennläufer bekommen von der Deutschen Sporthilfe keine Prämien für Olympia-Medaillen. 👀 Rösch bringt das auf die Palme. 🤬💢 https://t.co/uieUITmPeQ
— Eurosport DE (@Eurosport_DE) February 8, 2022
Gar keine Olympia-Prämien schütten Schweden, Norwegen, Grossbritannien und Island aus. Dort werden die Athletinnen und Athleten durch Sport-Stipendien allerdings schon früh in der Karriere durch den Staat unterstützt.