Kurz vor Turnierbeginn ist die Stimmung bei Nationaltrainer Ottmar Hitzfeld natürlich angespannter als in den Tagen zuvor in Porto Seguro. «Bei einem Turnier beginnt alles bei null. Das ist wie ein Neustart, daher die Anspannung.»
Aber Hitzfeld will diese WM auch geniessen. Und so redet er vom «fantastischen Stadion» mit dem «hervorragenden, sehr weiten Platz». Das hat Vor- und Nachteile. «Man hat viel Raum, muss aber auch viele Räume schliessen. Die Bedingungen sind ideal und beste Voraussetzung für ein tolles Spiel.» Hitzfeld wusste natürlich längst um die Verhältnisse im Estadio Nacional Mané Garrincha in Brasilia. Er hat sich auf alles vorbereitet. Akribisch, wie man es von ihm gewohnt ist.
Die Frage nach dem Star der Südamerikaner, Antonio Valencia von Manchester United, beantwortete Hitzfeld so ausführlich wie er immer Auskunft gibt über den Gegner: «Ecuador besteht nicht nur aus Valencia oder Caicedo. Es gibt auch Enner Valencia oder Montero auf der linken Seite, die das Spiel ankurbeln. Die Innenverteidiger Guagua und Erazo sind stark und die Aussenverteidiger Ayovi und Paredes sehr schnell. Ecuador ist stark im Kontern und gut im Umschalten.» Er kam zum Schluss: «Wir brauchen eine Top-Leistung, um zu gewinnen.»
Namen von Schweizer Spielern wollte er nicht nennen. Fragen zur Startformation beantwortete er so, wie er das seit Tagen und ohnehin immer tut. «Ich werde die Aufstellung mit der Mannschaft besprechen. Sie wird am Spieltag bekannt gegeben.»
Brasilia,Brazil . Switzerland vs Ecuador pic.twitter.com/ydhq1XnO4b
— Phil Senderos (@Philsend4) 14. Juni 2014
Allerdings sickerte durch, dass das Training vom Freitag in Porto Seguro wohl die letzte offene Frage beantwortet haben könnte: Johan Djourou trainierte an der Seite von Steve von Bergen. Hitzfeld dürfte dem Genfer den Vorzug gegenüber Fabian Schär geben.
Tomorrow....Nesër...... Morgen...⚽ #focused http://t.co/fWVNS2l7zd
— Xherdan Shaqiri (@XS_11official) 14. Juni 2014
Zur Pressekonferenz nehmen ausgerechnet Captain Gökhan Inler und Valon Behrami auf dem Podium Platz. Jene zwei Spieler also, denen nach unglücklichen Aussagen von Inlers Manager im Winter zur Besetzung der Mittelfeldpositionen bei Napoli ein angespanntes Verhältnis nachgesagt wird.
Dass das für die Schweiz so wichtige Duo nebeneinander sass, sollte demonstrativ die Versöhnung zwischen den beiden Mittelfeldspieler zeigen. «Es könnte einer der Gründe sein, dass zwischen uns alles ok ist», sagte Behrami. «Das Team braucht uns zusammen. Wir kennen die Wichtigkeit dieses Spiels.»
Ready for the game against Ecuador !
Wir sind bereit für das spiel gegen Ecuador !
Prêt pour le match de demain contre l'équateur ! #WM
— Granit Xhaka 34. (@GranitXhaka) 14. Juni 2014
Sein Partner im Mittelfeld stimmt seinem Napoli-Kollegen zu: «Wichtig für uns ist die Mannschaft. Meine Erfahrung gebe ich den jungen Spielern weiter. Ich habe mir die Ecuadorianer genau angeschaut. Sie sind stark. Es braucht von mir und allen anderen eine Top-Leistung. Für mich ist wichtig, dass ich die Mannschaft so steuern kann, dass es am Schluss gut läuft.» (si/syl)