Der russische Besitzer des FC Chelsea, Roman Abramowitsch, wurde am Donnerstag von der britischen Regierung sanktioniert. Das finanzielle Vermögen des 55-Jährigen werde eingefroren. Zudem sind ihm Transaktionen mit britischen Privatpersonen und Unternehmen verboten. Ausserdem wurde er mit einem Reise- und Transportverbot belegt.
Aber: Abramowitsch erhält eine Sonderlizenz für die Arbeit mit dem FC Chelsea. Der Verkauf des Klubs wird jedoch vorerst ausgesetzt. Vergangene Woche hatte er angekündigt, die «Blues» im Zuge des russischen Angriffs auf die Ukraine abzugeben.
Von den Sanktionen sind auch die Chelsea-Fans betroffen. Denn neue Tickets darf der Klub vorerst nicht verkaufen. Dauerkarteninhaber dürfen weiter ins Stadion gehen, ihre Tickets behalten ihre Gültigkeit.
— unfortunate football moments (@unluckyfootie) March 10, 2022
Auch alle Jobs sind gesichert. Jedoch darf Abramowitsch als Eigentümer kein neues Geld mit dem Verein verdienen, weshalb die Verkäufe von Tageskarten für einzelne Spiele gestoppt werden müssen. Auch Fanartikel darf Chelsea keine mehr verkaufen.
Also: no merchandise sales allowed; no player transfers or new contracts; catering services will be permitted.
— Martyn Ziegler (@martynziegler) March 10, 2022
Die sportliche Zukunft des Champions-League-Siegers ist ebenfalls plötzlich unsicher geworden. Die Sanktionen gegen Abramowitsch bedeuten auch, dass Chelsea keine neuen Vertrage abschliessen oder Transfers tätigen darf. Dauert die Einschränkung noch länger an, wären die «Blues» so im Sommer etwa nicht in der Lage, die auslaufenden Verträge von Antonio Rüdiger, Andreas Christensen oder Saul Niguez zu verlängern. Die britische Regierung will die Sanktionen frühestens im Mai revidieren.
«Wir beabsichtigen, Gespräche mit der britischen Regierung über den Umfang der Lizenz zu führen», teilte der Verein mit. Dies beinhalte die Einholung einer «Genehmigung, die Lizenz zu ändern, damit der Klub so normal wie möglich weiterarbeiten kann».
Abramowitsch ist seit 2003 Eigentümer. Dem Russen droht ein Milliardenverlust, da er den Klub schnell loswerden muss. Ein Verkauf wäre theoretisch immer noch möglich, aber nur wenn der Russe keinen Rappen daran verdient und die britische Regierung ihr Einverständnis gibt. Abramowitsch hatte mit einer Verkaufssumme von rund drei Milliarden Pfund (etwa 3,6 Milliarden Franken) gerechnet. Zuletzt hiess es jedoch aus England, dass diese Summe wohl keiner der Interessenten zahlen wolle. Ein Kaufpreis von nur zwei Milliarden Pfund (rund 2,4 Milliarden Franken) erscheint wohl als realistischer. (abu/t-online.de)