Die Bilder gingen um die Welt: Am vergangenen Samstag kam es bei einem Spiel der höchsten mexikanischen Fussball-Liga zwischen dem FC Querétaro und Atlas Guadalajara zu einer Massenschlägerei von rivalisierenden Hooligans. Lokale Medien berichteten von mindestens 17 Toten, die Behörden widersprachen diesen Berichten allerdings vehement. Es habe Verletzte, aber keine Todesfälle gegeben, erklärte Mauricio Kurri, Gouverneur des Bundesstaats Querétaro.
Mittlerweile ist es zu ersten Festnahmen gekommen. Zehn Täter konnten gefasst werden, 16 weitere Haftbefehle seien noch ausstehend.
Overnight, officials in Queretaro made the first 10 arrests resulting from Saturday's stadium violence. There are 26 arrest warrants that have been filed. https://t.co/IdZgdFToe8
— Jon Arnold (@ArnoldcommaJon) March 8, 2022
Auch der mexikanische Fussballverband (FMF) und die Liga MX haben nach dem Vorfall Massnahmen getroffen. Am schärfsten bestraft wird FC Querétaro als Organisator des abgebrochenen Spiels.
#Comunicado
— Liga BBVA MX (@LigaBBVAMX) March 8, 2022
La @FMF y la LIGA MX aplican ejemplares sanciones:
- No se permitirá el ingreso de grupos de animación visitantes
- A los culpables se les prohibirá de por vida la entrada a los estadios
- Se sancionará todo apoyo de clubes a estos grupos
🔗https://t.co/CkU43uQgan pic.twitter.com/mRKimYxiiw
Aber auch für den restlichen mexikanischen Fussball hat der Skandal vom Wochenende Konsequenzen. Gästefans sind bis auf weiteres in allen Stadien in Mexiko verboten. Ferner haben Liga und Verband das Ziel, künftig die Sicherheit zu erhöhen und allfällige Täter schneller zur Rechenschaft ziehen zu können.
Deshalb müssen die Klubs für die Saison 2022/23 eine sogenannte Fan-ID einführen. Dabei wird jede Person, die den Sektor der Heimfans betreten möchte, registriert. Zudem sollen Gesichtserkennungssysteme in allen Stadien eingeführt werden.
Die Kontrolle von Ultras innerhalb und ausserhalb des Stadions wird ausschliesslich von staatlichen oder lokalen Behörden und Polizisten gehandhabt. Private Sicherheitsfirmen dürfen sich nicht mehr darum kümmern. Ultra-Gruppen müssen sich künftig akkreditieren, um das Stadion zu betreten. Zudem werden die Plätze in den Fan-Sektoren beschränkt.
Der mexikanische Verband und die Liga MX gründen zudem ein gemeinsames Sicherheitsdepartement, das die Sicherheitsdispositive der Klubs überprüfen und Risikoanalysen durchführen soll. (abu)