Karim Benzema war der grosse Mann der Madrider Wende gegen PSG. Mit einem Hattrick in der zweiten Halbzeit schoss der Franzose Real in den Champions-League-Viertelfinal und zerstörte die europäischen Träume von Paris Saint-Germain.
Doch über den ersten Treffer Benzemas wird immer noch diskutiert. Der Real-Stürmer profitierte von einem Riesenbock von PSG-Torhüter Gianluigi Donnarumma – oder war es gar ein Stürmerfoul von Benzema? Der Franzose ging ziemlich aggressiv auf seinen Gegenspieler zu. Man könnte aber auch argumentieren, dass Donnarumma wegen des Momentums der Passbewegung umfiel.
Der Video-Assistent schritt auf jeden Fall nicht ein, doch PSG-Trainer Mauricio Pochettino war sich sicher, dass das Tor nicht hätte zählen dürfen: «Es ist unfassbar, dass dieses Foul an Donnarumma vom VAR nicht gesehen wurde. Ich verstehe nicht, was die machen.»
Auf jeden Fall ist der Plan von Reals Trainer Carlo Ancelotti voll aufgegangen. Der 62-Jährige sagte nach der Partie, es sei vorgesehen gewesen, den PSG-Goalie unter Druck zu setzen: «Wir wussten, dass er eine Schwäche hat, mit dem Ball am Fuss. Dass er verwundbar ist, wenn man ihn unter Druck setzt. Wir haben das Pressing ausprobiert und es hat funktioniert.»
Nach dem 3:1 hielt es die Real-Fans und auch einen Real-Spieler nicht mehr auf ihren Sitzen. Verteidiger David Alaba las irgendwo einen Stuhl auf und stemmte diesen in Richtung Zuschauer, als wäre er ein Pokal.
Bereits vor dem Kracher gegen PSG kochte die Stimmung rund um das Estadio Santiago Bernabéu. Eine grosse Menge empfing die Mannschaft, als sie mit dem Car zum Stadion fuhr.
🔥 AMBIENTAZO. 🔥#UCL pic.twitter.com/0q15Sj7xhQ
— Real Madrid C.F. (@realmadrid) March 9, 2022
Nach dem Schlusspfiff durften dann auch die Spieler jubeln. Selbst der oft so reservierte Luka Modric freute sich bei der Rückkehr in die Garderobe ausgiebig mit seinen Teamkollegen.
#RealMadridPSG La celebración en el vestuario del @realmadrid con Luka Modric exultante #RMTV pic.twitter.com/tgPV1MbmC9
— Rafa RNMJ (@RafaRNMJ) March 9, 2022
Neben Dreifachtorschütze Karim Benzema zeigte auch Luka Modric eine überragende Partie. Der 36-jährige Kroate leitete mit einem überragenden Sprint und Pass den Angriff, der zum 2:1 für Real führte, ein und spielte dann gleich selbst den letzten Pass auf Benzema.
Aber auch sonst wusste Modric zu überzeugen. Er war Dreh- und Angelpunkt im Spiel von Real, spielte 69 Pässe mit einer Erfolgsquote von 88 Prozent, eroberte vier Mal den Ball zurück und klärte zwei Mal rund um den eigenen Strafraum.
Luka Modrić's game by numbers vs. PSG:
— Squawka Football (@Squawka) March 9, 2022
100% take-ons success
88% pass accuracy
69 passes
12 passes into the final ⅓
7 duels won
6 passes into the opp. box
4 x possession won
4 tackles made
3 take-ons completed
3 crosses
2 shots
2 clearances
1 through-ball
1 assist
Ridiculous. pic.twitter.com/8vWMb5VhRG
Im anderen Spiel am Mittwochabend lief deutlich weniger. Manchester City und Sporting Lissabon trennten sich 0:0. Nach dem 5:0 der «Citizens» im Hinspiel war die Affiche bereits entschieden.
So konnte sich Pep Guardiola auch noch eine schöne Geste erlauben. In der 73. Minute wechselte er Scott Carson für Stammgoalie Ederson ein. Der 36-Jährige ist bei City die nominelle Nummer 3. Im Sommer tritt Carson vermutlich zurück, doch Guardiola sagt: «Er ist eine wichtige Figur für uns. Seine Chemie mit Ederson und Zack Steffen ist wunderbar. Die Leute hören auf ihn. Und er hat mit einem grossen Save dafür gesorgt, dass wir die Partie heute nicht verlieren.»
16 - Scott Carson's only previous Champions League appearance came 16 years and 338 days ago for Liverpool vs Juventus when he was 19 years old; this is the largest gap between appearances for any player in the competition's history. Icon. pic.twitter.com/tpCJPANjpC
— OptaJoe (@OptaJoe) March 9, 2022
Für Carson war es der zweite – und vermutlich letzte – Auftritt in der Champions League. Sein Erster war vor mehr als 16 Jahren, als er mit 19 Jahren für Liverpool gegen Juventus zwischen den Pfosten stand.