Sport
Rassismus

NBA-Teambesitzer verkauft seinen Club nach rassistischen Äusserungen

Atlanta-Mitbesitzer Levenson informierte die Liga von sich aus über ein rassistisches E-Mail, das er vor mehr als zwei Jahren geschrieben hat.
Atlanta-Mitbesitzer Levenson informierte die Liga von sich aus über ein rassistisches E-Mail, das er vor mehr als zwei Jahren geschrieben hat.Bild: John Bazemore/AP/KEYSTONE
Schon wieder

NBA-Teambesitzer verkauft seinen Club nach rassistischen Äusserungen

Er hatte von der NBA eine Null-Toleranz-Linie in Bezug auf Rassismus gefordert, nun muss sich Bruce Levenson selbst beugen. Der Besitzer der Atlanta Hawks verkauft den Klub wegen einer rassistischen E-Mail.
08.09.2014, 01:0008.09.2014, 01:00
Ein Artikel von
Spiegel Online

In der nordamerikanischen Basketball-Profiliga NBA gibt es innerhalb weniger Monate den zweiten Besitzerwechsel wegen rassistischer Aussagen. Bruce Levenson, Mehrheitseigentümer der Atlanta Hawks, werde seinen Anteil an dem Klub verkaufen. Die Entscheidung sei ihm am Samstagabend mitgeteilt worden, sagte NBA-Commissioner Adam Silver.

Levenson hatte die Liga im Juli über eine zwei Jahre alte Mail in Kenntnis gesetzt, die er an die Mitbesitzer und an General Manager Danny Ferry geschickt hatte und in der er rassistische Aussagen gemacht hatte. Daraufhin hatte die NBA eine Untersuchung eingeleitet. Vor Abschluss dieser Untersuchung kündigte Levenson nun den Verkauf seiner Anteile an und entschuldigte sich öffentlich für seine Worte. Er sei beschämt von dem «unangemessenen» und «beleidigenden» Inhalt. Er habe die eigenen Fans trivialisiert, sich in Klischees und Stereotypen über sie geäußert. «Zum Beispiel, dass weisse Fans vor unseren schwarzen Fans Angst haben könnten. Ich habe auch die unabsichtliche und schmerzhafte Botschaft vermittelt, dass unsere weissen Fans wertvoller als unsere schwarzen Fans sind», so Levenson.

Atlanta Hawks Forward DeMarre Carroll in einem Spiel gegen die Miami Heats
Atlanta Hawks Forward DeMarre Carroll in einem Spiel gegen die Miami HeatsBild: Reuters
Jetzt auf

Die Hawks, bei denen der deutsche Nationalspieler Dennis Schröder unter Vertrag steht, werden vorerst von Geschäftsführer Steve Koonin geleitet. Die NBA kündigte ihre Hilfe beim Verkauf des Klubs an. Mögliche Interessenten sind noch nicht bekannt.

Im August waren die Los Angeles Clippers verkauft worden, nachdem der frühere Besitzer Donald Sterling wegen rassistischer Äußerungen lebenslang aus der NBA verbannt worden war. Sterling hatte sich gerichtlich gegen den Ausschluss und den Verkauf gewehrt, den Prozess aber verloren. Der frühere Microsoft-Chef Steve Ballmer zahlte zwei Milliarden Dollar für den Klub.

Im Skandal um Sterling hatte sich Levenson öffentlich auf die Seite der Liga gestellt («Die NBA sollte bei Rassismus eine Null-Toleranz-Linie fahren»). (trs/max/dpa/sid)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
Du hast uns was zu sagen?
Hast du einen relevanten Input oder hast du einen Fehler entdeckt? Du kannst uns dein Anliegen gerne via Formular übermitteln.
0 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Der Superstar kam erst eine Minute vor dem Anpfiff – Ronaldinho-Mania in Luzern
Schon die Ankunft des brasilianischen Megastars sorgt für einen Ausnahmezustand rund um die Arena – Autobahnsperre inklusive. Das Spiel entwickelt sich zu einer Torshow.
Die Ankunft wird sehnsüchtig erwartet. Um 17.59 Uhr ist es soweit. Mehrere Bentleys fahren vor, aus dem zweiten, einem grünen Auto, steigt der Superstar. Weisse Mütze, grosse Brille, blaue Jacke und weisse Sneakers. Ronaldinho winkt den zahlreichen Fans, die noch immer vor der Swisspor-Arena ausgeharrt sind, um den brasilianischen Ex-Fussballer zu sehen. Ronaldinho winkt und zeigt sein unverkennbares, breites Lachen.
Zur Story