Zwei Tage nach der demütigenden 0:4-Schmach im Clásico gegen den FC Barcelona warteten heute alle auf den grossen Knall beim kriselnden Real Madrid. Präsdient Florentino Perez hatte ein kurzfristige Medienkonferenz einberufen, erwartet wurde die Entlassung von Trainer Rafael Benitez. Doch es kam ganz anders.
Der Real-Boss entliess seinen Coach nicht, sondern stärkte ihm gar den Rücken. Nach einer Sitzung der Vereinsspitze erklärte Perez, Benitez geniesse «vollstes Vertrauen und die Unterstützung des Präsidiums sowie des Vorstandes».
Benitez, im Sommer als Nachfolger des Italieners Carlo Ancelotti engagiert, sei aufgrund seiner Fähigkeiten, seiner Professionalität und seiner grossen Erfahrung für den Posten ausgewählt worden. «Wir stehen voll hinter ihm», erklärte Perez vor rund 130 Journalisten im Estadio Santiago Bernabeu. «Er hat seine Arbeit erst vor kurzem aufgenommen. Wenn wir ihn in Ruhe arbeiten lassen, werden die Erfolge sich einstellen.»
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— Real Madrid C. F. (@realmadrid) 23. November 2015
Einem dürfte das gar nicht schmecken: Cristiano Ronaldo. Der Real-Superstar soll in der Halbzeit des Clásico gefordert haben: «Er oder ich.» Die Real-Bosse haben sich für Benitez entschieden. Mal schauen, ob sich «CR7» wieder mit seinem Coach verträgt oder im Sommer – wie so oft kolportiert – die «Koniglichen» verlässt.
Perez äusserte immerhin Verständnis für die Proteste der Fans nach dem Clásico. «Unsere Mannschaft hat sehr schlecht gespielt», räumte der Klubchef ein. Die Entlassung von Carlo Ancelotti und die Verpflichtung von Benitez waren bei den Fans von Anfang an auf Unverständnis gestossen.
Benitez, ein gebürtiger Madrilene, steht in Spanien für eine defensiv ausgerichtete Spielweise und ein striktes taktisches Konzept, das nicht zu dem spektakulären Offensivfussball passt, wie er vom Publikum im Bernabeu-Stadion erwartet wird. (pre)