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Vierter Rugby-WM-Titel: Südafrika gewinnt das Gigantenduell

South Africa's players celebrate with the winner's trophy after winning the Rugby World Cup final match between against New Zealand at the Stade de France in Saint-Denis, near Paris Saturday ...
Der vierte Titel ist perfekt: Die «Springboks» gewinnen den spannenden WM-Final gegen Neuseeland 12:11 und sind nun alleiniger Rekord-Weltmeister. Bild: keystone

Vierter Rugby-WM-Titel: Südafrika gewinnt das Gigantenduell

29.10.2023, 02:19
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Das Duell der beiden Rugby-Schwergewichte geht an Südafrika. Die «Springboks» gewinnen den spannenden WM-Final gegen Neuseeland 12:11 und sind nun alleiniger Rekord-Weltmeister.

Südafrika legte in der ersten Halbzeit mit vier Straftritten vor und ging mit einer 12:6-Führung in die Pause. In der zweiten Halbzeit verkürzte Neuseelands Beauden Barrett durch den einzigen Versuch des Spiels. Die anschliessende Conversion, welche die erstmalige Führung zur Folge gehabt hätte, missglückte jedoch. Später ging auch ein Straftritt der «All Blacks» knapp am Ziel vorbei.

Bereits den Viertelfinal gegen Frankreich (29:28) wie auch den Halbfinal gegen England (16:15) hatten die Südafrikaner mit je einem Punkt Unterschied für sich entschieden.

Neuseelands Captain sieht Rot

New Zealand's Sam Cane walks past the trophy during presentation ceremony after the Rugby World Cup final match between New Zealand and South Africa at the Stade de France in Saint-Denis, near Pa ...
Neuseelands Captain Sam Cane und der zerronnene WM-Titel. Bild: keystone

Besonders bitter war der Abend für den in Neuseeland umstrittenen Captain Sam Cane. In der 29. Minuten musste er nach einem Tackling, bei dem seine Schulter den Kopf des Gegenspielers berührten, vorerst mit Gelb vom Platz. Einige Minuten später, nach der Betrachtung der Video-Bilder, wurde aus der Gelben eine Rote Karte. Daher bestritten die Neuseeländer einen Grossteil der Partie mit einem Spieler weniger.

Referee Wayne Barnes holds up a red card to show that the video judge has upgraded a yellow to red for New Zealand's Sam Cane during the Rugby World Cup final match between New Zealand and South  ...
Aus Gelb wurde Rot: Der Schiedsrichter schickt Cane vom Platz. Bild: keystone

Bereits in der 2. Minute hatten die Neuseeländer eine Gelbe Karte gesehen und zehn Minuten in Unterzahl gespielt. Die Südafrikaner traf es zu Beginn sowie zum Ende der zweiten Halbzeit, weshalb auf dem Platz zwischenzeitlich wieder nummerischer Gleichstand herrschte. Die Anzahl der Karten war für einen WM-Final einzigartig. In den neun Titelkämpfen vor diesem Duell war insgesamt erst einmal eine Gelbe Karte gezeigt worden.

Federer feiert mit

Das Spiel war im Vorfeld oft als Traumfinal bezeichnet und mit Spannung erwartet worden. Neben Millionen von TV-Zuschauern war auch das Stadion mit 80'000 Fans gefüllt – unter anderem besuchten die beiden Tennis-Grössen Novak Djokovic und Roger Federer das Stade de France. Letzterer zelebrierte seine durch Mutter Lynette südafrikanischen Wurzeln mit entsprechender Fan-Ausrüstung.

Es war das Aufeinandertreffen der mit je drei WM-Titeln dominierenden Nationen dieser Sportart. Auch in den vier Turnieren davor hatte der Weltmeister entweder Südafrika (2007 und 2019) oder Neuseeland (2011 und 2015) geheissen. «Etwas Grösseres als diesen Final gibt es nicht», hatte Captain Siya Kolisi gesagt, der letztlich zum zweiten Mal in Folge den Pokal in Empfang nehmen durfte. (sda)

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34 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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N. Y. P.
29.10.2023 05:38registriert August 2018
Mir hat es beinahe die Pumpe verjagt. Unfassbare Spannung bis zur letzten Sekunde. Unglaublich fair, obwohl es Gelbe und eine Rote gab.

Und nie wurde gemotzt. Der Schiri hat den Captains seine Entscheidungen erläutert und gut ist.

Und das Interview vom südafrikanischen Captain. Fast staatsmännisch. Und der Captain der Neuseeländer Sam Cane ist trotz Rot zum Interview hingestanden und hat Südafrika zum Sieg gratuliert.

Einfach wohltuend anders diese Sportart.
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Only G
29.10.2023 05:50registriert Dezember 2016
Was war das für eine unglaublich intensive Paarung! Die All Blacks drücken ab der 45 Minute den Gegner komplett gegen die Wand und das mit einem Mann weniger. Und trotzdem bringt es Südafrika souverän über die Zeit. Trotz der vielen Karten ein äusserst fairer Match, null Energie für Gehässigkeiten sondern beide Teams konsequent am durchpowern.
Go Bokke 🇿🇦🇿🇦🏆🇿🇦🇿🇦
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P4nd4k1n9
29.10.2023 07:52registriert August 2020
Es war überhaupt eine tolle WM! Die komplette KO-Phase war ein Krimi, ein Spiel spannender als das andere. 💪
Allerdings fiel mir dieses Jahr auf, dass häufiger bei den Schiris gemotzt wird, immer mehr Protagonisten, die dann von den Mitspielern zurückgehalten werden müssen. Ein Phänomen, welches sich auch in der französischen und englischen Liga häuft. Lasst es nicht zu, dass wir uns in Richtung Fussball entwickeln!

Und ultraspannendes Final! Neuseeland trotz Unterzahl auf Augenhöhe mit den Bokkens!
Gratulation an 🇿🇦. Drei Spiele mit 1 Punkt Unterschied. Freue mich schon auf die nächste WM
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34
5:2 in Zürich – Ambris ganze Geschichte, erzählt an einem einzigen Abend
Wenn die Hockey-Götter gnädig sind und alles passt, dann ist für Ambri der Himmel die Limite. Wie bei diesem 5:2 über die ZSC Lions. Und dann gibt es immer eine Heldengeschichte zu erzählen.

Kunst, Kaltblütigkeit, Disziplin, Leidenschaft, taktische Schlauheit, ein bisschen Glück, Drama und mindestens zwei Heldengeschichten. Oben auf der Resultatanzeige im Zürcher Hockeytempel stehen 19:8 Torschüsse. Aber Ambri führt 0:3. Dario Bürgler nützt das erste Powerplay zum 0:1 (2.), Dominik Kubalik das zweite zum 0:2 (8.) und André Heim hat mit einem Kunstschuss zum 0:3 (28.) getroffen. Powerplay ist die Kunst, den Gegner mit einem Mann mehr schachmatt zu setzen, und Ambri zelebriert diese Kunst gegen eines der talentiertesten Teams Europas.

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