Es ist wohl das Grösste, was man als Darts-Fan erlebt haben kann. Jede und jeder, der dem Pfeilsport frönt, möchte gerne einmal einen 9-Darter live miterleben – werfen werden ihn ja wohl die allerwenigsten von uns. Für die Zuschauerinnen und Zuschauer des Premier-League-Abends in Brighton ging dieser Traum gestern Donnerstag in Erfüllung. Und zwar gleich doppelt.
Erst gelang Luke Humphries das erste perfekte Leg der laufenden Premier-League-Saison gegen Rob Cross. Der 30-jährige Weltmeister von 2024 ging dadurch im Viertelfinal am fünften Abend des Einladungsevents 2:0 in Führung. Glück brachte der 9-Darter Humphries aber nicht, am Ende unterlag er seinem Landsmann 4:6.
Der hatte sich scheinbar aber etwas von Humphries abgeschaut und wiederholte dessen Errungenschaft im Halbfinal. Gegen Nathan Aspinall gelangen ihm ebenfalls neun perfekte Darts, wobei Cross am Ende einen ungewöhnlichen Weg ging. Anders als die meisten Darts-Stars, die siebenmal Triple-20, einmal Triple-19 und dann Doppel-12 zu werfen versuchen, ging Cross nach zwei Aufnahmen mit der vollen Punktzahl von 180 am Ende über Triple-19 und Triple-16, um auf das von ihm favorisierte Doppel-18 abschliessen zu können.
Als er auch dieses traf, gab es im Brighton Centre kein Halten mehr – Bier, Becher und Schilder flogen durch die Halle. Da weinen die Herzen der Darts-Fans, die nicht dabei gewesen sind, schon ein wenig.
Auch Cross konnte sich trotz des 9-Darters, dank dem er nach Legs 4:2 in Führung ging, nur kurz freuen. Aspinall kam zurück und gewann dann das entscheidende elfte Leg. Immerhin kann sich Cross wie auch Humphries mit Darts aus 18-Karat-Gold im Wert von etwa 34'000 Schweizer Franken trösten, die vom Hauptsponsor der Premier League bei 9-Dartern überreicht werden.
Im Final unterlag Aspinall dem einmal mehr starken Luke «The Nuke» Littler. Der mittlerweile volljährige Weltmeister setzte sich mit einem Schnitt von knapp über 100 Punkten pro Aufnahme 6:3 durch und gewann bereits den zweiten Abend der laufenden Premier League. In der Gesamttabelle liegt er trotzdem nur auf Platz 2 hinter Luke Humphries. (nih)
Lian Bichsel, 2 Checks, 11:05 TOI