Wir schreiben das Jahr 2022 und seit einigen Jahren tragen viele Männer, auch jüngere, gerne einen Bart. Benjamin Barth – nomen est omen – ist einer von ihnen. Der 43-Jährige ist Basketball-Schiedsrichter und offenbar verhindert seine Geschichtsbehaarung eine tadellose Spielleitung.
Denn die Basketball-Euroleague hatte entschieden, den Bartträger wegen seines Barts zu rasieren. Trainer und Sportdirektoren würden keine Bärte mögen und sich darüber beschweren, habe ihm der Schiedsrichter-Chef der Liga ausgerichtet, erzählte Barth der «Frankfurter Allgemeinen Zeitung». Solange er einen Bart trage, dürfe er keine wichtigen Spiele mehr pfeifen.
Er habe sich aber auch nach mehrmaliger Aufforderung geweigert, sich den Bart abzurasieren. «Was für einen Unterschied macht es, ob ich mich rasiere oder nicht?», fragte Barth und stellte klar: «Das ist eine Form von Diskriminierung.»
Die Verantwortlichen der Euroleague entschuldigten sich darauf schriftlich beim Münchner. Das Vorgehen des Schiedsrichter-Chefs sei inakzeptabel gewesen, hielten sie fest. Barths Bart bezeichneten sie als «gut gepflegt» und sie versicherten, künftig müsse kein Schiedsrichter mehr glattrasiert zum Dienst erscheinen.
Für Benjamin Barth ist die Euroleague nun dennoch Geschichte. Für die neue Saison strich ihn die Liga aus dem Aufgebot. «Es stimmt, ich habe keine Einladung mehr erhalten», bestätigte Barth gegenüber der FAZ. «Die entsprechenden Dokumente wurden den Schiedsrichtern bereits zugeschickt. Ich habe keine erhalten.»
Barth sagte, mit diesem Entscheid habe er nach dem Streit gerechnet. «Das war klar und wäre von mir auch nicht anders entschieden worden», hielt er fest. Er habe aber damit abgeschlossen und werde weiterhin in der Basketball-Bundesliga pfeifen.
Dass er die Missstände ans Tageslicht gebracht hat, macht Benjamin Barth dennoch zu einem moralischen Sieger. «Ich denke, die Veröffentlichung hat trotzdem etwas gebracht. Das Thema ist jetzt präsent und weitere Diskriminierungen sollten zumindest offen ausbleiben.» Der Schiedsrichter-Chef der Euroleague ist weiterhin im Amt. (ram)
«Es ist natürlich sehr schwierig, nun über Sport zu sprechen, nachdem was wir in den letzten 24 Stunden erlebt haben», bringt Captain Loris Benito die Situation auf den Punkt. Am Montagabend nach dem Abschlusstraining hatte Elia erfahren, dass eines seiner Kinder im Alter von vier Jahren unerwartet gestorben ist. «Es ist eine Geschichte, die nicht in Wort zu fassen ist», sagt Benito dazu. «Er ist ein Teil unserer YB-Familie. Dass ihm das widerfahren ist, hat uns im Hotel den Boden unter den Füssen wegzogen.»
Wenn er das nicht macht, wird er seines Amtes enthoben.