Am Mittwoch ist der Streit zwischen dem OK der Rennen von Wengen und Swiss-Ski eskaliert. Der Schweizer Verband will den Klassiker ab 2022 aus dem Kalender streichen lassen. Grund dafür sind Uneinigkeiten bezüglich der Frage, wie viel Geld die Organisatoren des Rennens erhalten sollen.
Ein Schock für den Wengener OK-Chef Urs Näpflin, wie dieser im Interview mit dem Blick erklärt. «Wir wurden zwar vororientiert von der FIS vor zwei Tagen, aber ich habe das nicht für möglich gehalten», so Näpflin.
Swiss-Ski habe ihm dann erklärt, man stecke mitten in einem Verfahren. So lange dieses andauert, sollen keine Rennen am Lauberhorn stattfinden. Das will Näpflin allerdings nicht akzeptieren. «Das ist zu hundert Prozent Erpressung», beschwert er sich, «Man knickt ein und stellt das Verfahren ein, sonst wird man einen Kopf kleiner macht. Das ist ein Verhalten wie aus dem Mittelalter.» Das sei schlechter Stil, wirft Näpflin dem langjährigen Partner vor.
Swiss-Ski weist die Vorwürfe allerdings zurück. «Von schlechtem Stil kann keine Rede sein», so Geschäftsführer Bernhard Aregger gegenüber dem «Blick». Man habe den Antrag am offiziellen Termin gestellt und sich damit an die Regeln gehalten.
Auch von Erpressung will Aregger nicht sprechen: «Wenn man in einem Verfahren ist, gibt es Rechtsmittel, die man ergreifen kann. Wir haben diesen Schritt, die Rennen aus dem Kalender zu nehmen, im Vorfeld den Wengenern angekündigt. Und nun haben wir das unaufgeregt vollzogen.»
Ob ab 2022 tatsächlich keine Rennen mehr am Lauberhorn stattfinden können, ist aber nach wie vor unsicher. Er habe keine Angst, sagt Urs Näpflin und ergänzt, man werde weiterhin um die Rennen kämpfen. «Die Verträge des Verbandes wären ohne Lauberhorn um einiges weniger Wert. Es ist also auch im Interesse von Swiss-Ski, dass die Rennen stattfinden», so der OK-Chef. (dab)