Der Weltcup-Slalom der Männer in Zagreb musste nach 19 Fahrern abgebrochen werden. Einen Tag nach der wetterbedingten Verschiebung hielt die ramponierte Piste der Belastung nicht stand.
«Die Piste ist sehr schwierig, eigentlich unbefahrbar», so der Schweizer Luca Aerni zu den prekären Bedingungen in der kroatischen Hauptstadt. «Teilweise waren die Löcher zwar wieder gefüllt, aber man wusste nie, ob der Schnee hält oder nicht. Ich finde es schade, wenn man so unsere Saison aufs Spiel setzt.» Auch Weltmeister Sebastian Foss-Solevaag fand kritische Worte und meinte verdutzt: «Es hat gar keinen Schnee im Steilhang!»
Trotz der grossen Schwierigkeiten wurde lange Zeit alles dafür gemacht, das Rennen doch noch irgendwie durchzubringen – in längeren Unterbrüchen versuchten die Organisatoren zunächst, das Rennen mit dem Einsatz von Salz und Wasser irgendwie über die Runden zu bringen. Schliesslich mussten sie die Hoffnungslosigkeit des Unterfangens einsehen, bevor ein Drittel der 61 Fahrer den ersten Lauf absolviert hatte. Zur Absage trugen auch Sicherheitsbedenken bei, teilte die FIS mit.
«Es gibt so viele Meinungen über dieses Rennen wie gestern Blätter auf der Piste», meinte Daniel Yule über die zähen Diskussionen über eine Fortsetzung mit einem Schmunzeln. Für ihn war die Sache jedoch klar: «Die Piste war schon für die Nummer 2 oder sogar schon nach den Vorfahrern gebrochen.»
Ramon Zenhäusern lag zum Zeitpunkt des Abbruchs an 2. Stelle hinter dem Sebastian Foss-Solevaag. Loïc Meillard und Daniel Yule folgten mit grossen Rückständen auf den Plätzen 7 und 8. Die Resultate fliessen nicht in die Wertung. Ob und wann das Rennen nachgeholt wird, ist offen.
Nach der wetterbedingten Absage am Mittwoch präsentierte sich die Piste über den Dächern Zagrebs 24 Stunden später nicht in einem wettkampftauglichen Zustand. Zwar sanken die Temperaturen über Nacht markant, 15 Zentimeter Neuschnee erschwerten die Präparation aber. Wie für die noch später ins Rennen gegangenen Fahrer war es bereits für Meillard und Yule praktisch unmöglich, an die besten Zeiten heranzukommen.
Für die Techniker geht es bereits am Samstag und Sonntag mit dem Riesenslalom und dem Slalom in Adelboden weiter. Damit der Transfer aus Kroatien zügig erfolgt, werden die Fahrer nach dem Rennen mit einem Charterflug von Zagreb in die Schweiz reisen. Nach Adelboden stehen in den kommenden Wochen zudem die Rennen in Wengen, Kitzbühel und an den Olympischen Spielen in Peking auf dem Programm. (dab/sda)