Nach einem Jahr Pause wird Lucas Braathen in der nächsten Ski-Saison wieder im Weltcup mitfahren. Dann aber nicht mehr unter norwegischer – aufgrund eines Zwists mit dem Verband erklärte er seinen vorübergehenden Rücktritt – sondern unter brasilianischer Flagge. Das südamerikanische Land ist die Heimat seiner Mutter.
Nun hat er erstmals mit seinem neuen Privatteam trainiert und dieses auch gleich vorgestellt. Dabei kann Braathen auf die Unterstützung zweier Trainer zählen, die Erfahrung in der Arbeit mit absoluten Top-Athleten haben. So ist unter anderem Kurt Kothbauer mit von der Partie. Der Physistrainer arbeitete seit 2016 mit Marco Odermatt zusammen. Nach der letzten Saison, als Odermatt zum dritten Mal in Serie den Gesamtweltcup gewonnen hatte, erklärte der Österreicher gegenüber dem Blick, dass er «nicht wüsste, wie ich ihn noch besser machen soll». Deshalb wollte Kothbauer einen Athleten finden, «den ich auch wirklich besser machen kann». Dies scheint beim 23-jährigen Braathen der Fall zu sein.
Im Trainerteam des hervorragenden Technikers, der 2022/23 den Slalom-Weltcup gewann, wird er unter anderem auf einen Landsmann treffen. Braathen zählt nämlich auch auf die Hilfe von Mike Pircher. Der 48-Jährige arbeitete lange als Individualtrainer von Weltcup-Dominator Marcel Hirscher. Nach dessen Karriereende wechselte Pircher 2020 zum österreichischen Ski-Verband, wo er Trainer der Riesenslalom-Fahrer war.
Braathen, der von Red Bull unterstützt wird, kann so also auf die Hilfe sehr erfolgreicher Trainer zählen. Diese braucht der Brasilianer auch, hat er doch grosse Ziele. Der fünffache Weltcup-Sieger kündigte an, auch in Zukunft um Podestplätze und Siege zu fahren. Vor seinem Rücktritt galt er als möglicher Herausforderer für Marco Odermatt. Ob es ihm auch nach der Pause gelingt, in die Weltcup-Spitze zurückzukehren, wird sich erst zeigen. An Braathens Team wird es aber kaum scheitern. (nih)