Was waren das für Viertelfinals! Die Champions League hat an den letzten beiden Abenden für Spektakel, Drama, Spannung und Unterhaltung gesorgt.
In allen Spielen ging es hin und her, kam Chance nach Chance und fielen insgesamt 18 Tore – also mehr als vier pro Spiel. Sowohl bei Real Madrid gegen Manchester City als auch bei PSG gegen Barcelona und Arsenal gegen Bayern gab es mehrere Führungswechsel. Im vierten Spiel wurde Dortmund aufgrund seiner Fehleranfälligkeit phasenweise dominiert, hätte am Schluss mit etwas mehr Glück aber gar noch zum Ausgleich kommen können. Es war Fussball auf allerhöchstem Niveau.
Dabei waren das erst die Hinspiele. In der nächsten Woche gibt es nochmal vier Partien, in denen es dann wirklich um alles geht. Fussballfans dürfen sich also auf zwei weitere grossartige Champions-League-Abende freuen. Und müssen eigentlich hoffen, dass die Super League der europäischen Topklubs endlich zustande kommt.
🗑️ Top bins from Foden
— UEFA Champions League (@ChampionsLeague) April 10, 2024
😮 Valverde on the volley
🔗 Pedri and Raphinha combine
💫 A curler from Gvardiol
An INCREDIBLE Goal of the Week contest 🤤#UCLGOTW || @Heineken
Nicht, damit sich die Superreichen noch mehr Geld in die Tasche stecken können oder die Schere zwischen den Topklubs und den Klubs, die selten oder nie an einem europäischen Wettbewerb teilnehmen, noch grösser wird. Das kann sich kein echter Fussballfan wünschen.
Aber seien wir mal ehrlich: Die Gruppenphase der Champions League war mit wenigen Ausnahmen ziemlich bieder. Klar freut man sich über erfolgreiche Aussenseiter wie Kopenhagen – ausser man ist Fan von Manchester United. Aber die Folge davon sind dann relativ langweilige Achtelfinals, in denen fast überall schon von Beginn an klar ist, wer weiterkommt. Kopenhagen war gegen Manchester City zweimal chancenlos.
Deshalb: Florentino Pérez (Präsident von Real Madrid) und Joan Laporta (Präsident vom FC Barcelona), bringt uns endlich die European Super League! Ich würde mich freuen. Denn: Was gäbe es Schöneres, als jede Woche solche Spiele wie am Dienstag und Mittwoch sehen zu können? Wenn sich Superstars wie Erling Haaland und Jude Bellingham oder Kylian Mbappé und Robert Lewandowski gegenüber stehen?
Der Versuch der UEFA, die Champions League mit einem undurchsichtigen Modus zu revolutionieren, ist im Vergleich nur wenig attraktiv. Die Durchlässigkeit wird nämlich auch da immer kleiner, die Schere zwischen ManCity, Bayern und Real Madrid auf der einen und Everton, Bremen und Villarreal auf der anderen Seite ebenfalls immer grösser. Diese Entwicklung ist nicht aufzuhalten. Da sollen die Topklubs doch gleich ihr eigenes Ding machen.
Für Klubs aus kleineren Ligen wie der Schweizer Super League ist die Champions League ohnehin nur alle Schaltjahre einmal zu erreichen und natürlich mag das für diesen Klub und seine Fans toll sein, aber insgesamt bringt es dem Schweizer Fussball nicht wirklich viel. Punkte für die Fünfjahreswertung können YB und Co. in der Königsklasse nicht wirklich sammeln, da wäre eine Teilnahme an der Europa League oder der Conference League deutlich wirksamer. Und ein guter Lauf in der K.o.-Phase realistischer, wie der FC Basel in der letzten Saison in der Conference League gezeigt hat. Im Konzert der ganz Grossen haben die Schweizer nichts mehr zu suchen.
Denn welcher neutrale Zuschauer will schon YB gegen Donezk sehen, wenn gleichzeitig Real Madrid gegen Manchester City läuft?
Aber genau dies würde geschehen. Also ist der Artikel bereits ad absurdum geführt.
Übrigens: Der Sport lebt nicht nur vom Spektakel allein, sondern auch von den Überraschungen und Sensationen. In einem Spiel Real gegen MC kann es beim Resultat nie eine Sensation geben, ausser eine Mannschaft gewinnt 10:0.