Wenn heute Abend um 17 Uhr der Startschuss zum 1. Lauf des Nachtslaloms von Courchevel fällt, ist die beste Skifahrerin der Geschichte auch wieder dabei. Mikaela Shiffrin gibt ihr Comeback nach einer Verletzungspause wegen einer Stichwunde im Bauch, die sie sich bei einem Sturz im Riesenslalom von Killington Ende November zugezogen hat.
Gegenüber dem US-Magazin SkiRacing gab die 99-fache Weltcupsiegerin Auskunft, wie der Heilungsprozess verlaufen ist, und wie sie ihr Comeback angeht. Dabei betont Shiffrin, dass der Jubiläums-Sieg momentan keine Priorität hat: «Ich bin noch nicht bei hundert Prozent und muss weiter an meiner Heilung arbeiten.»
Es gehe bei ihr nun darum, so viele Tore wie möglich zu fahren, um wieder Routine und Repetition hineinzubringen. «Technik und Timing kommen mit jedem Lauf wieder besser zurück, aber mein Körper muss wieder eine Toleranz für die Weltcup-Intensität aufbauen», sagt die bald 30-Jährige. Sie freue sich einfach darauf, endlich wieder in einem Starthaus zu stehen.
Die für eine Spitzensportlerin eher ungewöhnliche Verletzung – die Stichwunde war sieben Zentimeter tief – habe doch einige Tücken mit sich gebracht. «Ich spürte tatsächlich eine Lücke in meinen Muskeln», sagt Shiffrin. Ihre Rumpfmuskulatur sei so geschwächt gewesen, dass sie eine Zeit lang nach kleiner Anstrengung kaum mehr aufrecht habe stehen können.
Zudem litt die Amerikanerin im Bauchbereich an starken Schwellungen. «Eigentlich hätte ich viele Proteine essen sollen, um die Heilung der Muskeln zu fördern. Aber ich konnte einfach nicht so viel essen, weil die Schwellung so viel Platz im Bauch einnahm», erklärt Shiffrin. Als diese Schwellung abklang, sei das ein grosser Moment gewesen: «Ich konnte endlich wieder Lachen oder Husten ohne Schmerzen.»
Der heutige Slalom in Courchevel ist auch die Hauptprobe für die Ski-WM in Saalbach (4. bis 16. Februar). Dort will Shiffrin sicher im Slalom vom 15. Februar starten. Eine Teilnahme am Riesenslalom zwei Tage zuvor ist noch ungewiss. (abu)