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Dario Lezcano ist beim 3:3 des FC Luzern gegen GC eigentlich bereits die grosse Figur. Der 25-jährige Paraguayer schiesst seine Saisontreffer Nummer 8 und 9 und setzt sich damit in der Torschützenliste klar von der Konkurrenz ab.
Doch dann folgt die für ihn fatale 89. Minute. Lezcano verliert total die Beherrschung, als ihn Schiedsrichter Fedayi San – wohl zu Unrecht – mit einem Foulentscheid zurückpfeift. Der Luzerner kann's nicht fassen und reklamiert lauthals, wofür er die Gelbe Karte sieht. Wegen Weitermeckerns dann sogar Gelb-Rot.
Jetzt dreht Lezcano komplett durch: Er verpasst dem Referee eine Kopfnuss, schubst ihn mit beiden Händen weg und schlägt ihm die Rote Karte aus der Hand. San überlegt sich kurz den Match abzubrechen, lässt dann aber doch weiterspielen.
Nichts! Nach dem Spiel will sich Lezcano, der im 227. Pflichtspiel zum dritten Mal Rot sieht, mit Schiedsrichter San aussprechen. Doch dieser empfängt ihn nicht, worauf Lezcano mit gar niemandem mehr spricht. Auskunft geben nur Trainer und Kollegen:
Einen Präzedenzfall gibt es in der Schweiz nicht. Der «Fall Klötzli» – 1989 decken vier Wettinger Spieler Schiedsrichter Bruno Klötzli nach dem zu späten Sion-Ausgleich mit Fusstritten und Faustschlägen ein – ist mit Lezcanos Ausraster ebenso wenig vergleichbar wie der «Fall Kobiashvili» in der Bundesliga. Der Herthaner hatte dem Schiedsrichter im Skandal-Relegationsspiel gegen Fortuna Düsseldorf 2012 auf dem Weg in die Kabine die Faust gegen den Hinterkopf geschlagen.
Die vier Wettinger Spieler werden damals alle für mehrere Monate gesperrt, Alex Germann sogar für ein ganzes Jahr. Lewan Kobiashvili muss sieben Monate zusehen. Ihre Vergehen waren allerdings schlimmer als das von Lezcano.
Trotzdem: Luzerns Topskorer droht eine lange Zwangspause. Die «Neue Luzerner Zeitung» schreibt von fünf bis zehn Spielsperren. Das würde den FCL hart treffen. Lezcano ist Liga-Topskorer und hat 9 der 14 Luzerner Saisontreffer erzielt.
Leczanos Überreaktion sollte angemessen bestraft werden - 6-8 Spiele dürften ausreichen. Angeiffe auf den Unparteiischen dürfen niemals zur Regel werden!