Der treuste Spieler der Super League: Marco Wölfli.Bild: KEYSTONE
Nach Transfer-Wirbel um Streller
Marco Strellers Absage an West Ham zeigt: Es gibt sie doch noch, die treuen Seelen im Fussballgeschäft – jene Spieler, die ihren Verein nicht beim erstbesten Angebot verlassen. Hier sind die aktuellen Dauerbrenner der Topklubs im Schweizer Fussball.
07.08.2014, 20:2307.08.2014, 20:36
YB – Marco Wölfli
Pinguine leben angeblich ihr ganzes Leben lang monogam – noch treuer ist nur Marco Wölfli. Vor 16 Jahren, oder sagenhaften 5881 Tagen, setzte er seine erste Unterschrift unter einen Vertrag mit den Berner Young Boys. Besonders bemerkenswert: Seither wartet der elffache Nationalspieler Saison für Saison vergeblich auf einen Titel. Damit ist der 31-jährige Keeper mit Abstand der loyalste Spieler der ganzen Super League. Ob ihm der Klub diese Treue zurückzahlen wird, wenn Wölfli nach seinem Achillessehnenriss den Kampf um die Nummer 1 mit dem 12 Jahre jüngeren Yvon Mvogo aufnimmt?Bild: KEYSTONE
Luzern – David Zibung
Nicht immer am souveränsten, dafür beinahe am treusten: David Zibung spielt schon seit dem 1. Juli 2003 für den FC Luzern – und liegt somit auf Platz zwei der Treue-Liste. Seine Leistungen auf dem Platz waren nicht immer tadellos, doch neben dem Platz blieben sich Klub und Goalie in den elf Jahren stets treu.Bild: KEYSTONE
Aarau – Sandro Burki
Nach den Stationen Zürich, München, Bern, Wil und Vaduz landete Sandro Burki 2006 beim FC Aarau. Seither sind Aarau und Burki ein Herz und eine Seele. Trotz des Abstieges in die Challenge League verlängerte der heute 28-Jährige seinen Vertrag. Seit 2009 trägt er die Captain-Binde und entwickelte sich im heimischen Brügglifeld zum Aushängeschild seines Vereins.Bild: KEYSTONE
St. Gallen – Daniel Lopar
St.Gallen-Trainer Jeff Saibene befindet sich in der komfortablen Situation, zwei ebenbürtige Nummer 1 im Kader zu besitzen – und lässt die beiden Torhüter in dieser Saison gar abwechseln. Da hilft es auch nicht, seit 2006 den Kasten des FCSG zu hüten, wie das Daniel Lopar macht. Nach unumstrittenen zwei Jahren mit mindestens 30 Einsätzen bekommt Lopar mit Marcel Herzog nun Konkurrenz aus dem eigenen Lager.Bild: KEYSTONE
Basel – Marco Streller und Fabian Frei
Marco Streller hat mit seinem kürzlichen Entscheid, trotz winkender Gehalts-Erhöhung nicht zu West Ham zu wechseln, seine Treue zum Stammverein FC Basel bewiesen. Das Basler Urgestein schiesst seit 2007 ununterbrochen für Rot-Blau die Tore und will dies bis zum Karriereende weiterführen.
Als Streller 2007 aus Deutschland zurückkehrte, stiess auch Jungtalent Fabian Frei in Basels erste Mannschaft. Dieser hat sich in sieben Jahren – zwei Jahre auf Leihe in St. Gallen – zu einer wichtigen Stammkraft entwickelt. Im Gegensatz zu Streller ist bei Frei ein Abgang aus der Schweiz jedoch sehr wohl vorstellbar.Bild: KEYSTONE
Zürich – Marco Schönbächler
Mit 17 Jahren das Debüt, mit 17 Jahren das erste Super-League-Tor und mit 17 Jahren der erste Meistertitel. Marco Schönbächler hatte nach seinem ersten Halbjahr beim FC Zürich bereits einiges vorzuweisen. In der Rückrunde der Saison 2006/07 lief der Schönling das erste Mal für die Zürcher auf und erzielte am 9. Mai gegen Aarau sein erstes Tor, worauf er 2007 den Profivertrag unterzeichnete. Bis heute ist der Mittelfeldspieler seinem Jugendverein treu geblieben – ist jedoch nie auf mehr als 30 Partien in einer Saison gekommen.Bild: KEYSTONE
Sion – Vilmos Vanczak
Wenn in Sion ein Kopfballtor fällt, hat seit 2007 meist einer seinen Kopf im Spiel: Vilmos Vanczak. Der 1.87 Meter grosse Ungare hat in seinen 223 Super-League-Partien für den FC Sion bereits 29 Tore erzielt. Unbestritten leitet der 31-Jährige seit seinem Wechsel ins Wallis die Abwehr der Sittener und setzt mit seiner Kopfballstärke immer wieder Nadelstiche in der Offensive.Bild: KEYSTONE
Thun – Andreas Wittwer
Andreas Wittwer stiess 2007 zur ersten Mannschaft, als der FC Thun gerade in die Challenge League abgestiegen war. In seiner Debüt-Saison lieferte der heute 23-Jährige zehn Einsätze als Ersatzspieler. Seit dem Wiederaufstieg 2010 steht Wittwer vermehrt in der Stammelf im Berner Oberland. Doch trotz 116 Super-League-Einsätzen hat der Verteidiger bisher nicht zu einem Schlüsselspieler avancieren können.Bild: KEYSTONE
Vaduz – Franz Burgmeier
Mit Franz Burgmeier hat der FC Vaduz einen erfahrenen Mann in seinen Reihen. Der 32-Jährige kehrte 2009, nachdem er bereits fünf Jahre für die Liechtensteiner auf dem Platz stand, zu den Neo-Schweizern zurück. Aarau, Basel, Thun und Darlington hiessen die Zwischenstationen, wo der gebürtige Liechtensteiner sich jedoch nicht durchsetzen konnte. Im Gegensatz zu Vaduz, wo Burgmeier die letzten Jahre ein wichtiger Pfeiler im Mittelfeld war.Bild: KEYSTONE
GC – Michael Lang und Amir Abrashi
Dass beim Rekordmeister GC die treusten Spieler 23, bzw. 24 Jahre alt sind, spricht entweder für die Förderung junger Spieler oder das Fehlen von Führungsspielern. Neben Captain Vero Salatic, der vor seinem Wechsel zu Nikosia 2011 immerhin bereits acht Jahre für die Zürcher spielte, und Oldie Stéphane Grichting müssen Amir Abrashi und Michael Lang diese Führungsrollen übernehmen. In ihren jungen Jahren gehören die beiden mit drei Jahren Vereinstreue bereits zu den Routiniers bei GC. In der schwierigen Phase, in der sich die Hoppers befinden, wird es für sie bestimmt nicht einfach, das Team wieder auf die richtigen Bahnen zu lenken. (qae/dux)Bild: KEYSTONE
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