Bencic knüpft in Cincinnati genau dort an, wo sie in Toronto aufgehört hatte. Sie dominiert die fehlerhafte Kerber zunächst in allen Belangen und geht schnell 5:1 in Führung. Danach kommt der Motor aber ins Stocken. Der auf Platz 11 eingestuften Deutschen gelingt es, ihre Fehlerquote drastisch zu senken und wieder auf 5:5 heranzukommen. Doch wie bereits vergangene Woche beweist die Ostschweizerin in der Entscheidungsphase ruhiges Blut. Sie breakt die Linkshänderin nochmals und holt sich nach 46 Minuten den ersten Satz.
Auch im zweiten Durchgang zieht Bencic auf 3:1 davon, lässt ihre Gegnerin zum 3:3 ausgleichen und schlägt dann wieder zu. Überhaupt zeigt sie sich wesentlich effizienter als die oft mit sich selber hadernde Deutsche, die in diesem Jahr bereits vier Turniere – zuletzt vor zehn Tagen in Stanford (Kalifornien) – gewonnen hat. So gelingen Bencic aus sechs Möglichkeiten fünf Breaks, Kerber nutzt von zehn Chancen nur drei.
Dies reicht Bencic, um auch das zweite Duell mit der Deutschen nach dem letztjährigen US Open für sich zu entscheiden. Mit einem Doppelfehler besiegelt Kerber nach 1:13 Stunden den Sieg der Schweizerin. In der zweiten Runde trifft Bencic auf die Italienerin Flavia Pennetta. Die 15 Jahre ältere Italienerin hat das bisher einzige Duell mit der Schweizerin im vergangenen Jahr in Rom knapp gewonnen. Aktuell ist Bencic aber eine ganz andere Spielerin, auch wenn sie gestern eine gewisse Müdigkeit nicht verbergen konnte. (dux/si)