Das Australian Open wurde wegen der Coronavirus-Pandemie und den deshalb stark verschärften Einreisebedingungen in Australien um drei Wochen nach hinten verschoben. Das Turnier beginnt am Montag, 8. Februar und dauert zwei Wochen. Das Endspiel der Herren findet am Sonntag, 21. Februar statt, jenes der Damen einen Tag früher.
Die Zeitverschiebung von der Schweiz nach Melbourne beträgt zehn Stunden. Los geht der Spielbetrieb also jeweils um 1 Uhr in der Nacht Schweizer Zeit. So sieht der Spielplan aus:
Bei den Männern ist die Schweiz durch Stan Wawrinka vertreten, der das Turnier als Nummer 17 der Setzliste in Angriff nimmt. Zudem hat auch Henri Laaksonen (ATP 136) die Qualifikation geschafft.
Bei den Frauen sind Belinda Bencic (Nummer 11 der Setzliste) und Jil Teichman (WTA 57) mit dabei. Viktorija Golubic (WTA 131) hat die Qualifikation verpasst.
Belinda Bencic hat am Australian Open ein schwieriges Los. In der ersten Runde hat sie mit der US-Amerikanerin Lauren Davis noch eine machbare Aufgabe, danach droht aber bereits ein Duell mit der zweifachen Grand-Slam-Siegerin Swetlana Kusnetsowa (WTA 37) oder ihrer Doppelpartnerin Barbora Strycova (WTA 38). In der dritten Runde käme es dem Papier nach zum Duell mit Elise Mertens (WTA 20) und im Achtelfinal würde Karolina Pliskova (WTA 6) warten.
Projected Round of 16 by seeding:
— WTA Insider (@WTA_insider) February 5, 2021
Barty-Martic
Bencic-Pliskova
Kenin-Konta
Azarenka-Svitolina
—
Andreescu-Kvitova
Muguruza-Osaka
Sabalenka-Serena
Swiatek-Halep#AusOpen
Jil Teichmann trifft in der ersten Runde auf das 16-jährige amerikanische Wunderkind Coco Gauff (WTA 48). Sollte die 23-Jährige die erste Runde überstehen, würde danach aller Voraussicht nach Elina Svitolina (WTA 5) warten.
Stan Wawrinka trifft zum Auftakt auf den 32-jährigen Pedro Sousa, die Nummer 108 der Welt, gegen den Wawrinka noch nie gespielt hat. Danach könnte es für Wawrinka aber bereits knifflig werden, würde er doch in der 2. Runde auf den Sieger des Duells zwischen Marton Fucsovics aus Ungarn und Marc Polmans (AUS) treffen. Der erste Gesetzte, auf den Wawrinka treffen könnte, ist in der 3. Runde der Kanadier Milos Raonic (ATP 15), gegen den Wawrinka in Melbourne auch schon verloren hat. In den Achtelfinals würde dann wohl Titelverteidiger Novak Djokovic auf den Waadtländer warten.
Henri Laaksonen (ATP 136) trifft zum Auftakt auf den Italiener Salvatore Caruso (ATP 76), im Falle eines Sieges könnte der nächste Gegner mit Fabio Fognini (ATP 17) ebenfalls ein Italiener sein.
Novak Djokovic possible route to the title:
— The Tennis Podcast (@TennisPodcast) February 5, 2021
R1 Chardy
R2 Tiafoe
R3 Fritz or Opelka
R4 Wawrinka or Raonic
QF Zverev
SF Thiem
F Nadal#AusOpen
Titelverteidiger und Rekordsieger Novak Djokovic startet gegen den Franzosen Jérémy Chardy (ATP 66) ins Turnier, Rafael Nadal spielt in der 1. Runde gegen den Serben Laslo Djere (ATP 56).
Der grösste Abwesende ist Roger Federer. Der Schweizer fühlt sich nach zwei Knieoperationen noch nicht bereit für einen Start in «Down Under», hat aber zuletzt bestätigt, dass er im März auf die Tennis-Tour zurückkehren will.
Bei den Männern ebenfalls nicht dabei sind Andy Murray, Jo-Wilfried Tsonga, John Isner, Fernando Verdasco, Lucas Pouille und Kyle Edmund.
Bei den Frauen ist Kiki Bertens (WTA 10) die grösste Abwesende. Daneben fehlen auch Carla Suarez Navarro, Madison Keys und Amanda Anisimova.
Bei den Männern wohl die üblichen Verdächtigen: Novak Djokovic ist zuoberst anzusiedeln. Der Serbe ist die Weltnummer 1 und hat das Australian Open schon acht Mal gewonnen, auch 2019 und 2020. Am ehesten können Djokovic wohl Rafael Nadal, der allerdings unter Rückenproblemen leidet, oder US-Open-Sieger Dominic Thiem ein Bein stellen. Wer wird den Sieg davon tragen?
Das Feld bei den Spielerinnen ist deutlich offener. Die Buchmacher sehen die Japanerin Naomi Osaka (WTA 3) als Favoritin, aber auch die Einheimische Ash Barty (WTA 1) hat gute Karten. Zu den Mitfavoritinnen zählen Simona Halep (WTA 2), Aryna Sabalenka (WTA 7) und natürlich Serena Williams (WTA 11), die in Melbourne ihren 24. Grand-Slam-Titel jagt.
Belinda Bencic besitzt höchstens Aussenseiterchancen. Am Australian Open ist die Schweizerin noch nie über die vierte Runde hinausgekommen.
Für den Turniersieg gibt es sowohl bei den Männern als auch bei den Frauen 2'750'000 australische Dollar – das sind umgerechnet 1,89 Millionen Schweizer Franken und damit rund ein Drittel weniger als noch vor einem Jahr. Trotzdem dürfte Novak Djokovic auch dieses Jahr an einem Sieg interessiert sein.
Es ist aber nicht so, dass grundsätzlich weniger Preisgeld ausgeschüttet wird, die Gesamtsumme ist nämlich praktisch gleich geblieben. Stattdessen erhalten die Verlierer in den früheren Runden mehr Geld, die Sieger dafür weniger. So darf ein Erstrunden-Verlierer dieses Jahr 100'000 australische Dollar nach Hause nehmen, was elf Prozent mehr ist als noch 2020.
Ja. Das erste Grand-Slam-Turnier des Jahres wird trotz Corona und Quarantäne-Massnahmen tatsächlich mit Zuschauern in den Rängen über die Bühne gehen. In den ersten Runden sind auf der Anlage bis zu 30'000 Fans täglich zugelassen, ab den Viertelfinals können dann noch 25'000 Zuschauer den Tennisspielern und -spielerinnen zuschauen, was rund 50 Prozent der üblichen Kapazität entspricht.
Die Rod Laver Arena werde eine unglaubliche Atmosphäre haben, nicht viel anders als in den Jahren zuvor, sagt Martin Pakula, der Sportminister des Bundesstaats Victoria.
Das SRF zeigt die wichtigsten Spiele der SchweizerInnen und ausgewählte Spiele aus dem restlichen Feld im Free-TV. Eurosport zeigt den ganzen Tag Spiele mit Deutschland-Fokus im Free-TV. Mit dem kostenpflichtigen Eurosport Player (€6,99 pro Monat) kann man alle Partien auf allen Plätzen schauen.
Australien ist ein praktisch Corona-freies Land. Im Bundesstaat Victoria ist der positiv getestete Hotelmitarbeiter der erste Corona-Fall seit einigen Tagen. Die Quarantäne-Massnahmen sind sehr strikt. Aktive Fälle sind derzeit nur 21 bekannt. Die Gesundheitsbehörde hat deshalb auch sogleich ein umfangreiches Contact-Tracing lanciert, um eine weitere Ausbreitung, zum Beispiel durch Tennisspieler, zu verhindern.
Mit Material der Nachrichtenagentur keystone-sda.