Ein ganzes Jahr lang fehlt Roger Federer der Tennis-Welt nun schon. Doch nun hat der 39-Jährige im Gespräch mit dem SRF verraten, wann er wieder antritt. Das Australian Open kam trotz der Verschiebung um drei Wochen zu früh. Federer will im März in Katar am 250er-Turnier in Doha antreten.
«Für mich ist es ein guter Test», sagte Federer, der das Turnier dreimal gewonnen hat. «Ich habe es mir gut überlegt, wann und wo ich wieder einsteige. Australien kam wegen des Knies zu früh, so wollte ich das Comeback an einem kleineren Turnier geben, vielleicht nicht ganz im Fokus …» Als ob das möglich wäre, wenn einer von seinem Kaliber zurückkommt.
Auch wenn sich Federer vorstellen kann, im Frühjahr auf Sand anzutreten, folgen seine grosse Ziele erst im Sommer. Das Turnier in Wimbledon, die Olympischen Spiele in Tokio und das US Open in New York finden innerhalb von zwei Monaten statt. «Wie es nach Doha weiter geht, ist noch offen. Wirklich los geht es für mich mit den Rasenturnieren. Alles bis dahin ist dazu da, mich und meinen Körper wieder an die Belastungen zu gewöhnen.» Es gehe auch darum, mal wieder weg von den Trainingsplätzen zu kommen und zu spielen nach so einer langen Pause.
Federers Motivation fürs Tennis ist nach mehr als 20 Jahren auf der Tour und 20 Grand-Slam-Titeln ungebrochen. «Ich spiele fürs Leben gerne Tennis. Ich habe in den letzten Monaten viel gegeben in der Reha, im Konditionsbereich», sagte Federer. «Ich musste untendurch, habe es aber immer mit Freude gemacht. Ich würde gerne noch einmal einen grossen Sieg feiern. Und für dieses Ziel bin ich bereit, einen langen, harten Weg zu gehen.»
Seinen letzten Einsatz auf der Tour hatte Federer vor einem Jahr am Australian Open in Melbourne, als er körperlich angeschlagen im Halbfinal Novak Djokovic in drei Sätzen unterlag. Nach dem «Match in Africa» in Kapstadt Anfang Februar unterzog sich Federer einem Eingriff im Knie, ehe er im Juni eine weitere Operation vornehmen musste.
Zu hundert Prozent fit sei er noch nicht, sagte Federer, «aber fast. Ich fühle mich stark, besser als noch im November oder Dezember. Ich hatte in den letzten sechs Monaten keinen Rückschritt, das ist sehr positiv zu werten.» Er sei mit seinem operierten Knie ans Limit gegangen, «das musste ich auch».
Federer blickt also auf ein Jahr zurück, in dem er nur trainieren konnte. Wegen der Corona-Pandemie war es für die ganze Welt ein besonderes Jahr, Federer bezeichnet es als «ein interessantes und schönes Jahr für mich. Total ruhig, keine Reisen, wegen der Pandemie oft zuhause.» Er hoffe natürlich, dass 2021 alles besser werde. «Wir müssen eh von Tag zu Tag schauen, das ist für mich genau gleich wie für alle anderen.» (ram/sda)