Als letzter Spieler nahm Carlos Alcaraz am Australian Open die 1. Runde, die erstmals über drei Tage verteilt wurde, in Angriff. In seinem ersten Ernstkampf seit dem Masters-Halbfinal im November brauchte der Wimbledonsieger und Weltranglistenzweite rund eine Stunde, um in die Gänge zu kommen. Nach einem 74-minütigen ersten Satz lief der 20-jährige Spanier gegen den 17 Jahre älteren Richard Gasquet aber heiss und setzte zu einer Gala mit zahlreichen Schlägen mit Wow-Faktor an. Am Ende resultierte ein 7:6 (7:5), 6:1, 6:2, das den Status von Alcaraz als Titelanwärter untermauert - auch wenn er fünf Matchbälle brauchte.
CARLOS ALCARAZ IS BACK WITH A 𝐁𝐀𝐍𝐆 🇪🇸🇪🇸#AusOpen pic.twitter.com/d0V1fiKzKB
— Eurosport (@eurosport) January 16, 2024
Der Däne Holger Rune musste im ersten Grand-Slam-Spiel mit dem Schweizer Coach Severin Lüthi an seiner Seite härter kämpfen als ihm wohl lieb war. Der Weltranglisten-Achte und kürzliche Finalist in Brisbane brauchte fast dreieinhalb Stunden, um den hartnäckigen japanischen Linkshänder Yoshihito Nishioka (ATP 61) in vier Sätzen abzuschütteln.
Der 20-jährige Jungstar durfte in der grossen Rod Laver Arena zum Racket greifen. Am US Open hatte sich Rune noch öffentlich beklagt, dass er für seine Erstrundenpartie auf den Nebenplatz 5 verbannt wurde – und prompt verloren.
Die Schweizer Qualifikantin Lulu Sun verlor in der 1. Runde gegen die Italienerin Elisabetta Cocciaretto 1:6, 5:7. Damit verbleibt mit Viktorija Golubic nur noch eine Schweizerin im Turnier.
Sun (WTA 193) brauchte bei ihrem ersten Auftritt im Hauptfeld eines Grand-Slam-Turniers etwas Anlaufzeit, steigerte sich aber im zweiten Satz beträchtlich. Dennoch reichte es der 22-jährigen Genferin nicht zur Überraschung gegen die Nummer 66 der Welt. «Ich bin etwas enttäuscht vom Resultat», gab die in Neuseeland geborene Tochter eines Kroaten und einer Chinesin zu. «Ich hatte meine Chancen.» In der Weltrangliste wird sich Sun in die Region um Platz 190 verbessern.
Wie erwartet einen harten Test bestehen musste im Frauenfeld die Nummer 1 Iga Swiatek. Die Polin setzte sich gegen die wieder erstarkte Sofia Kenin, Australian-Open-Siegerin vor vier Jahren, 7:6 (7:2), 6:2 durch.
Einfacher wird es nicht zwingend. In der 2. Runde trifft Swiatek auf Danielle Collins, die Finalistin von 2022. Diese gewann in drei Sätzen gegen Angelique Kerber, den Champion von 2016. Die Deutsche gibt nach einer Babypause ein trotz der Niederlage vielversprechendes Comeback.
Neben Swiatek sind auch die Weltnummern 3, Jelena Rybakina, und 5, Jessica Pegula, in der 2. Runde. Die 24-jährige Kasachin bezwang Karolina Pliskova (WTA 38) in gut anderthalb Stunden 7:6, 6:4, während die 29-jährige US-Amerikanerin gar nur 1:06 Stunden brauchte, um Rebecca Marino (WTA 182) 6:2, 6:4 zu besiegen.
Das war ein anstrengendes Match für die beiden Kontrahenten. In der australischen Nachmittagshitze kämpften sich Jack Draper (ATP 55) und Marcos Giron (ATP 66) über drei Stunden lang ab, am Ende siegte der Brite Draper 6:4, 3:6, 4:6, 6:0, 6:2. Direkt nach dem Spiel musste sich der 22-Jährige jedoch beeilen – er übergab sich in den Mülleimer auf dem Feld. In der nächsten Runde trifft er auf Tommy Paul (ATP 14), der sich locker 6:2, 6:3, 6:3 gegen Grégoire Barrère (ATP 83) durchgesetzt hat.
(ram/sda)