Novak Djokovic steht beim ersten Grand Slam des Jahres 2024 erwartungsgemäss in der 2. Runde. Doch tat sich die Weltnummer 1 gegen den 18-jährigen Kroaten Dino Prizmic (ATP 178) in dessem ersten Grand-Slam-Match überhaupt zwischenzeitlich überraschend schwer. Den zweiten Satz verlor er gar im Tie-Break und auch im Schlussatz verlor er nach 4:0-Führung noch einmal drei Games in Folge und benötigte mehrere Matchbälle, bis er seinen sechsten nach vier Stunden dann zum 6:2, 6:7 (5:7), 6:3, 6:4 nutzte.
Nie zuvor stand Djokovic in einer 1. Runde länger auf dem Platz, und nur bei einem seiner bisher zehn Titel in Melbourne musste er in der Startrunde einen Satz abgeben. Immerhin scheint das Handgelenk, das ihm beim United Cup Sorgen bereitet hatte, dem Druck standzuhalten. «Ich hatte heute gute und schwierige Momente», erklärte Djokovic, hatte aber auch viel Lob für seinen halb so alten Gegner übrig. «Physisch bin ich immer noch daran, mich zu finden, aber jetzt habe ich ja nochmal zwei Tage Zeit.»
Der Italiener Jannik Sinner hatte die Ehre, beim ersten Sonntagsstart am Australian Open die Rod Laver Arena zu eröffnen. Der Weltranglisten-Vierte und Davis-Cup-Sieger gab sich keine Blösse und gewann ohne Probleme in gut zweieinhalb Stunden 6:4, 7:5, 6:3 gegen den Niederländer Botic van de Zandschulp (ATP 59).
Dem 22-jährigen Südtiroler und ehemaligen Skirennfahrer wird als einem der wenigen Spieler zugetraut, allenfalls einen 25. Grand-Slam-Titel von Novak Djokovic zu verhindern. Die beiden könnten im Halbfinal aufeinandertreffen, doch so weit wollte Sinner nicht vorausblicken. «Das war mein erster Ernstkampf des Jahres, und ich fühle mich gut in Form», zeigte er sich aber zufrieden.
Die Griechin Maria Sakkari (WTA 8) zeigte zum Auftakt ins Australian Open eine souveräne Leistung und bezwang die Japanerin Nao Hibino (WTA 92) 6:4, 6:1. Für Sakkari ist es der erste Sieg an einem Grand Slam seit einem Jahr. Damals erreichte die 28-Jährige in Melbourne die dritte Runde, am French Open, in Wimbledon und am US Open schied sie dann jeweils in der ersten Runde aus. In der nächsten Runde trifft Sakkari auf Elina Awanessjan (WTA 71).
Weniger kämpfen als Novak Djokovic musste Aryna Sabalenka, die Vorjahressiegerin bei den Frauen. Die Weltnummer 2 aus Belarus liess der deutschen Qualifikantin Ella Seidel (WTA 172) mit 6:0, 6:1 keine Chance. Die Partie dauerte lediglich 55 Minuten. Nun trifft Sabalenka in der 2. Runde auf die 16-jährige Brenda Fruhvirtova.
Das hat er sich wohl anders vorgestellt: Andrej Rublew (ATP 5) musste gegen den Brasilianer Thiago Seyboth Wild (ATP 78) 3:45 Stunden auf dem Platz stehen und gewann die erste Runde des ersten Grand Slams im Jahr 2024 erst im Match-Tiebreak des letzten Satzes. Am Ende setzte sich der Russe 7:5, 6:4, 3:6, 4:6, 7:6 (10:6) durch.
Der US-Amerikaner musste als klarer Favorit ebenfalls über die volle Distanz gehen. Taylor Fritz (ATP 12) holte zweimal einen Satzrückstand auf und bezwang den Argentinier Facundo Diaz Acosta (ATP 93) nach exakt vier Stunden 4:6, 6:3, 3:6, 6:2, 6:4.
Zwei Teenager sorgten am ersten Tag bei den Frauen für Aufsehen. Mit der Tschechin Brenda Fruhvirtova und Alina Kornejewa aus Russland, beide aus der Qualifikation kommend, schaffen gleich zwei 16-Jährige den Sprung in die 2. Runde. Letztmals hatten 2007 in Wimbledon zwei 16-Jährige bei einem Grand-Slam-Turnier eine Partie gewonnen: die spätere Weltranglisten-Erste Caroline Wozniacki aus Dänemark und die Österreicherin Tamira Paszek.
(nih/sda)