Am Sonntag lebte die Partie nicht mehr von der Spannung. Richard Gasquet, die Nummer 26 der Welt, die schon am Samstag im Doppel nicht geglänzt hatte, vermochte Roger Federer in keinster Weise zu bedrängen. Federer ging schon nach zehn Minuten mit einem Break in Führung. Nach 44 Minuten führte er mit einem Satz; eine weitere halbe Stunde später stand es schon 6:4, 6:2.
Schon in den vorausgegangenen vier Partien hatte Gasquet gegen Federer keinen Satz und im Schnitt weniger als drei Games gewonnen. Der 28-jährige Franzose erspielte sich auch im dritten Satz keinen Breakball mehr. Roger Federer gab bei eigenem Aufschlag bloss 14 Punkte ab. Nach 112 Minuten verwandelte er den ersten Matchball.
Im Interview mit «srf» sagt ein zufriedener Federer: Danach galt: Jubel ohne Grenzen! Das gesamte Team stürmte den Sandplatz und lag sich in den Armen. «Riesig» sei dieser Triumph, meinte Roger Federer noch auf dem Platz. Er hätte nochmals eine «unglaubliche Partie» gespielt, so Federer weiter.
Und weiter: «Es hat lange gedauert, wir haben nicht gewusst, ob es überhaupt noch klappt (Anm:. mit dem Sieg). Ich habe konzentriert gespielt und versucht den Match souverän heimzuschaukeln.» In der Stunde des Triumphs vergisst Federer nicht, einen seiner Mannschaftskollegen hervorzuheben: «Am meisten freue ich mich für Stan. Das ist sein Sieg. Er hat in all den Jahren so viel gegeben für dieses Team.»
Er fügte auch noch an, dass nicht alles optimal gelaufen sei. Aber bemerkt hat das ausser Perfektionist Federer gewiss niemand.
Als Einzelspieler hat Roger Federer schon fast alle Rekorde gebrochen. Auch Stan oder früher Stanislas Wawrinka setzte sich vor zehn Monaten an einem Grand-Slam-Turnier (Australian Open) gegen den Rest der Welt durch. Dennoch ist der Erfolg als Mannschaft für die Schweiz von sporthistorischer Bedeutung. Der 23. November 2014 wird für immer als das Datum in Erinnerung bleiben, an dem sich die Schweiz erstmals in einer Weltsportart als Nation einen Titel holte.
Das fünfte Einzel, für das Stan Wawrinka und Gaël Monfils vorgesehen sind, ist nicht mehr von Bedeutung. (si/syl)