Die Swiss Indoors hätten am ersten Tag beinahe eines ihrer grossen Aushängeschilder verloren. Der an Nummer 3 gesetzte Rafael Nadal (ATP 6) ist gegen Lukas Rosol (ATP 69) nach einer katastrophalen Vorstellung nach etwas mehr als einer Stunde nur zwei Punkte von der Niederlage entfernt, als er – mal wieder – zu einem unvergleichlichen Steigerungslauf ansetzt und noch 1:6, 7:5, 7:6 gewinnt.
Nadal, der zuletzt in Peking und Schanghai den Final und den Halbfinal erreichte, ist zu Beginn völlig chancenlos. Rosol diktiert das Geschehen beinahe nach Belieben, während der Mallorquiner kaum zu Punkten kommt. Der erste Satz ist bereits nach 23 Minuten zu Ende, der 14-fache Grand-Slam-Sieger gewinnt dabei nur neun Punkte und nur einen bei Rosols Aufschlag.
Nadal versucht viel, er geht oft ans Netz, doch es hilft nichts. Im zweiten Satz schenkt Nadal seinem Gegner das frühe Break mit einer unnötig verlorenen Challenge. Zwar kann er sich nach dem 0:2 leicht steigern, doch Rosol hat meist die richtige Antwort bereit. Erst mit dem Sieg vor Augen flattern beim Tschechen die Nerven und so schafft Nadal beim Stand von 4:5 trotz einem 0:30-Rückstand völlig überraschend noch das Re-Break.
Das scheint der Wendepunkt der Partie zu sein: Nadal spielt in der Folge wie ausgewechselt, holt sich den zweiten Satz dank einem weiteren Break 7:5 und zieht im dritten schnell auf 4:1 davon. Doch Rosol schlägt noch einmal zurück und gleicht zum 4:4 aus.
Schliesslich kommt es zum Tiebreak, wo Nadal trotz frühem Minibreak von Rosol das bessere Ende für sich hat und das Match mit dem ersten Matchball nach 2:15 Stunden beendet. Im Achtelfinal trifft der Spanier nun entweder auf den Bulgaren Grigor Dimitrov (ATP 28) oder den Ukrainer Sergej Stachowski (ATP 62).
Fast, aber nur fast, wäre Nadal in Basel also wieder einmal früh gescheitert. Der Mallorquiner und die Swiss Indoors – das war bislang alles andere als eine Liebesbeziehung. Bei seinen ersten drei Teilnahmen hat er nur zwei Partien gewonnen. 2003 und 2004, scheiterte er als Teenager in der 1. Runde und im letzten Jahr reiste er mit einem entzündeten Blinddarm an, der schliesslich keine zwei Wochen nach seinem Viertelfinal-Out gegen den Kroaten Borna Coric entfernt werden musste. Nach dem sensationellen Comeback gegen Rosol gibt's nun aber vielleicht die ersten Schmetterlinge im Bauch. (pre)
Dir gefällt diese Story? Dann teile sie bitte auf Facebook. Dankeschön!👍💕🐥