Von den 40 Partien zwischen Rafael Nadal und Roger Federer gewann der Spanier 24. Gegen keinen anderen Gegner sieht Federers Bilanz ähnlich schlecht aus. Hauptverantwortlich dafür ist die einseitige Bilanz auf Sand (14:2 Siege für Nadal). Auf Hartplatz (11:9) und Rasen (3:1) hat Federer hingegen knapp die Nase vorne.
Diese 15 Partien waren besonders denkwürdig:
Ein Jahr, nachdem er gleichenorts gegen den damals erst 17-jährigen Nadal sensationell verloren hatte, wendet Federer die Partie, nachdem er mit 0:2 Sätzen und Break im dritten zurückgelegen hatte. Nadal wird das Turnier in Miami trotz fünf Finals nie gewinnen.
Federer kann im fünften Satz beim Stand von 6:5 und Aufschlag Nadal zwei Matchbälle nicht nutzen und führt auch im abschliessenden Tiebreak 5:3. Mit 5:05 Stunden ist es die längste Partie der beiden und vielleicht eine der wichtigsten. Ein Sieg Federers zu diesem Zeitpunkt hätte der Dynamik auf Sand vielleicht eine andere Wendung gegeben.
Im achten Grand-Slam-Final verliert Federer trotz überzeugendem Start erstmals. Für Nadal ist es der zweite von unglaublichen vierzehn Roland-Garros-Titeln.
In Wimbledon gelingt Federer die Revanche, als Nadal erstmals auf Rasen den Final erreicht. Es ist der einzige Satzverlust des Schweizers im gesamten Turnier.
Im sechsten Anlauf gewinnt Federer erstmals auf Sand gegen Nadal und beendet dessen Rekordserie von 81 Siegen in Folge auf der Unterlage, die noch lange Bestand haben wird.
In Paris hat wenige Wochen später aber wieder Nadal klar die Oberhand.
Noch einmal wehrt Federer in Wimbledon den Angriff von Nadal ab, der lange Zeit der bessere Spieler ist. Nach dem Final weint Nadal in der Garderobe, weil er denkt, dies könnte seine beste Chance gewesen sein.
In nur 1:48 Stunden steckt Federer seine deutlichste Niederlage in einem Grand-Slam-Final ein. Eine Klatsche, die später auch in Wimbledon noch nachhallt, wie er zugibt.
In einem Spiel, das manchen als bestes der Tennisgeschichte gilt, gewinnt Nadal endlich auch auf dem Rasen von Wimbledon. Im Tiebreak des vierten Satzes wehrt Federer mirakulös zwei Matchbälle ab, verliert aber nach mehreren Regenunterbrüchen und 4:48 Stunden Spielzeit bei einbrechender Dunkelheit. 65 Mal hatte Federer zuvor nicht mehr auf Rasen verloren. Auch das ein Rekord.
Nadal gewinnt nach einem weiteren Fünfsatz-Krimi gegen Federer in fast viereinhalb Stunden erstmals einen Grand-Slam-Titel auf Hartplatz. Unvergessen, wie Nadal den weinenden Federer bei der Siegerehrung in den Arm nimmt und Trost spendet.
Zumindest in der Halle hat Federer Nadal im Griff. Das Masters am Ende des Jahres wird Nadal nie gewinnen.
Nachdem er im Halbfinal in einem grandiosen Spiel die Siegesserie von Novak Djokovic gestoppt hat, spielt Federer seinen wahrscheinlich besten French-Open-Final. Die entscheidenden Punkte gewinnt auf dem Weg zu einem zehnten Grand-Slam-Titel aber Nadal.
Nach zuvor fünf Niederlagen in Folge nutzt Federer den Final bei seinem Heimturnier zum ersten Sieg gegen Nadal nach dreieinhalb Jahren. Es ist die einzige wettkampfmässige Begegnung der beiden auf Schweizer Boden.
Nach einer halbjährigen Pause wegen einer Knieverletzung gewinnt Federer erstmals seit 2012 wieder ein Grand-Slam-Turnier – und das auf dramatische Weise. Im fünften Satz führt Nadal bereits 3:1, ehe der Schweizer die letzten fünf Games für sich entscheidet.
Die 40. und letzte Begegnung gewinnt Federer. Überhaupt beschönigt er seine Bilanz gegen Nadal gegen Ende der Karriere noch deutlich. Ab 2015 bleibt er in sechs von sieben Duellen (alle auf Hartplatz und Rasen) siegreich, einzig im French-Open-Halbfinal 2019 auf Sand verliert er. (abu/sda)
Schön das solche Rivalen neben dem Feld Freunde sein können.
Alles Gute im Ruhestand Rafa
Im direkten Vergleich war Nadal halt schon stärker als Federer, dies muss ich als Federer Fan einfach zugeben.
Der Federer war dafür sehr konstant, was mit seiner 'geschmeidigen' Art Tennisspiel zutun hatte. Der Nadal mit seinem kraftbetonten Spiel, was auch immer wieder verletzungsbedingt zu längeren Pausen führte, überzeugte dann aber wenn er auf dem Platz stand ungemein.
Beide Spieler sind für mich unvergesslich ...