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Wawrinka-Märchen ohne Happy-End – Alcaraz souverän

Wawrinka-Märchen ohne Happy-End – Alcaraz souverän

28.10.2022, 21:3528.10.2022, 21:48
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Dem Märchen von Stan Wawrinka an den Swiss Indoors in Basel fehlt das Happy-End. Der 37-jährige Schweizer verliert den Viertelfinal gegen Roberto Bautista Agut (ATP 22) in 2:09 Stunden 5:7, 6:7 (5:7).

Die Stimmung in der St. Jakobshalle war ebenso prickelnd wie am Dienstag und am Donnerstag. Stan Wawrinka genoss die Emotionen erneut. Aber die Fans vermochten den Romand diesmal nicht mehr mit zum Sieg zu tragen.

Schon früh zeichnete sich ab, dass die dritte Partie in Basel anders verlaufen wird als die beiden Spektakel gegen Casper Ruud (6:4, 6:4) oder Brandon Nakashima (6:4, 5:7, 6:4). In den ersten zwei Spielen dominierte Wawrinka mit dem Aufschlag fast nach Belieben. Nur drei und sechs Breakbälle hatte Wawrinka den Gegnern zugestanden. Roberto Bautista hingegen erspielte sich die ersten fünf Breakmöglichkeiten (und ein Break), noch ehe er selber erstmals servierte - und sogar neun Breakbälle in der ersten Viertelstunde.

Spielerisch auf der Höhe

Wawrinka zahlte womöglich spät dafür, dass er im Achtelfinal gegen Nakashima beim Stand von 6:4, 5:4 und eigenem Aufschlag einen 75-minütigen Umweg eingeschlagen hatte. Spielerisch ist Wawrinka nach sieben Monaten Comeback wieder auf der Höhe. Dieses allerhöchste Niveau indes stundenlang zu halten, muss der Romand erst wieder erlernen.

In Metz musste Wawrinka den Halbfinal nach zuvor fünf Siegen nach bloss drei gespielten Games aufgeben. Und gegen Adrian Mannarino in Astana und gegen Richard Gasquet in Antwerpen verlor «Stan the Man» nach starkem Beginn jeweils in drei Sätzen.

Um Platz 150

Wohlverstanden: Wawrinka glänzte auch gegen die Nummer 22 der Welt wieder. Es boten sich ihm im zweiten Satz Chancen, die letzte im Tiebreak, in dem er noch 5:3 führte. Letztlich spielte Roberto Bautista Agut aber zu solid, zu effizient, zu stark.

Die Tage an den Swiss Indoors werden Wawrinka auf dem Weg zurück aber gewiss viel helfen. In der Weltrangliste verbessert sich der Waadtländer von Position 194 in den Bereich um Platz 150. Nächste Woche startet Wawrinka zum Abschluss seiner Saison noch in Paris-Bercy. In der nächsten Saison kann er sich noch an vier weiteren Turniere mit seinem geschützten Ranking (Platz 22) einschreiben. Nach Basel hat Wawrinka die Gewissheit, dass er, wenn so in Form, wieder mit den Allerbesten mithalten kann.

Nach Wawrinkas Ausscheiden stehen am Finalwochenende in Basel keine Schweizer mehr im Einsatz. Jérôme Kym und Leandro Riedi schieden im Doppel im Viertelfinal aus. Und trotz Bautista Agut (34): Die Jugend prägt die Swiss Indoors. Der 19-jährige Carlos Alcaraz (ATP 1) und der 22-jährige Felix Auger-Aliassime (ATP 9) treffen im Halbfinal aufeinander.

Alcaraz souverän

Carlos Alcaraz fühlt sich dabei als Nummer 1 der Welt immer wohler. «Ich hörte Daniil Medwedew mal sagen, dass die Nummer 1 für ihn eine Belastung gewesen sei und ihn gebremst habe», so Alcaraz Anfang Woche. «Ich geniesse es, die Nummer 1 zu sein. Wo du auch hinkommst, die Leute lieben dich.»

An den Swiss Indoors tritt der junge Spanier erstmals als Weltranglisten-Leader überzeugend auf. Von seinen ersten drei Partien als Nummer 1 hatte er vor Basel zwei verloren. Nach Jack Draper (3:6, 6:2, 7:5) und Botic van de Zandschulp (6:4, 6:2) besiegte Alcaraz in der St. Jakobshalle Pablo Carreño Busta (ESP/ATP 15) mit 6:3, 6:4. Von Spiel zu Spiel steigerte sich Alcaraz.

Im Halbfinal bekommt es Alcaraz mit Felix Auger-Aliassime zu tun, der sich mit 6:2, 6:3 gegen Alexander Bublik durchsetzte. (sda)

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