Roger Federer kann nach Djokovics Sieg im Halbfinal bis Ende Jahr nicht mehr aus eigener Kraft die Nummer 1 werden. Nishikori (ATP 7) war nach drei Dreisätzern und über sieben Stunden auf dem Platz in den letzten drei Tagen nicht mehr in der Lage, Roger Federer im Kampf um die Nummer 1 Schützenhilfe zu leisten. Im Moment denke er noch gar nicht daran, versicherte der Serbe: «Dieses Jahr ist für mich vor allem auch neben dem Platz so oder so ein unglaublich freudiges. Ich geniesse jeden Moment.»
Erst nach 0.30 Uhr hatte sich der nur 1,77 m grosse Japaner am frühen Samstagmorgen den Sieg gegen David Ferrer und damit die erstmalige Qualifikation für die ATP-Finals gesichert. Nur 17 Stunden später stand er gegen Novak Djokovic auf verlorenem Posten. Der erneut dominant auftretende Serbe brauchte lediglich 62 Minuten, um sich 6:2, 6:3 durchzusetzen und seinen 30. Masters-1000-Final zu erreichen.
Djokovic erhöhte mit dem Finaleinzug seinen Vorsprung auf Roger Federer in der Weltrangliste auf 910 Punkte. Damit ist der Schweizer an den ATP-Finals, die in einer Woche in London beginnen, auf Unterstützung anderer angewiesen. Gewinnt er das Masters und Djokovic erreicht ohne Niederlage den Final, reicht Federer selbst ein Sieg (und zwei weitere Erfolge am folgenden Davis-Cup-Final in Frankreich) nicht, um den Serben an der Weltranglisten-Spitze abzulösen.
Im Final trifft Djokovic auf den weiter überraschenden Milos Raonic (ATP 10). Der Kanadier liess auf seinen Sieg im Viertelfinal gegen Roger Federer eine weitere starke Leistung folgen und setzte sich in gut zwei Stunden 6:3, 3:6, 7:5 gegen die Weltnummer 5 Tomas Berdych durch. «Ich weiss, welche Herausforderung es ist, gegen Djokovic zu spielen», versicherte der gebürtige Montenegriner. «Aber ich glaube, ich bin dafür bereit.» (ram/si)