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French Open: Rafael Nadal gewinnt zum 14. Mal bei Roland Garros

epa09997553 Rafael Nadal of Spain celebrates with the trophy La Coupe des Mousquetaires after winning against Casper Ruud of Norway in their Men?s Singles final match during the French Open tennis tou ...
Rafal darf zum 14. Mal die «Coupe des Mousquetaires» stemmen.Bild: keystone

Nadal gewinnt zum 14. Mal das French Open: «Ich werde weiter kämpfen»

Rafael Nadal gewinnt mit einer Machtdemonstration zum 14. Mal das French Open. Der 36-jährige Spanier gibt gegen Casper Ruud nur sechs Games ab. Hinterher räumt er mit Rücktrittsspekulationen auf.
05.06.2022, 18:23
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6:3, 6:3, 6:0 hiess das Resultat nach 2:18 Stunden. Dabei liess Nadal keine Zweifel darüber aufkommen, wem die Regentschaft in Roland Garros nach einjährigem Unterbruch weiterhin gehört. Und noch im Siegerinterview auf dem Platz stellte er klar, dass dies noch nicht sein letztes Spiel am French Open gewesen sein soll: «Ich werde weiter hart dafür kämpfen, um weiter in diesem Wettbewerb dabei zu sein.»

In seinem 14. Final an der Porte d'Auteuil musste Nadal nicht einmal sein bestes Level abrufen, zu einseitig waren die Verhältnisse zwischen dem Rekordsieger und dem 23-jährigen Major-Finaldebütanten verteilt. Auch ein Breakvorsprung von Ruud zu Beginn des zweiten Satzes änderte nichts am klaren Spielverlauf.

112. Sieg im 115. Match

Mit dem 112. Sieg in seinem 115. Match am French Open hielt Nadal seine Ungeschlagenheit in den Finals von Roland-Garros aufrecht. Er steht nun bei 22 Grand-Slam-Titeln und führt die Bestenliste damit zum ersten Mal mit zwei Längen Vorsprung vor Roger Federer und Novak Djokovic an.

Mit dem klaren Verdikt zu seinen Ungunsten befindet sich Ruud im Final von Paris gegen Nadal in guter Gesellschaft: Stan Wawrinka gewann im Final von 2017 ebenfalls nur sechs Games, Novak Djokovic 2020 sieben, David Ferrer 2013 acht und Dominic Thiem 2018 neun. 2008 wurde Roger Federer vom spanischen Sandkönig gar mit einem 1:6, 3:6, 0:6 abgefertigt.

«Es ist für mich sehr schwierig, zu beschreiben, wie ich mich fühle. Ich hätte nie damit gerechnet, dass ich hier mit 36 Jahren noch einmal konkurrenzfähig sein und den Titel gewinnen kann. Ich weiss nicht, was in der Zukunft passiert, aber ich werde weiter kämpfen, um weiterzumachen. Ich danke meinem Team, es ist unglaublich, was in diesem Jahr passiert. Ich kann mich nur bedanken, ohne sie wäre das alles nicht möglich, ohne sie wäre ich schon lange zurückgetreten.»
Rafael Nadal

In einem Alter, in dem ihn bis vor wenigen Jahren viele bereits im Ruhestand sahen, gewann Nadal heuer mit dem Australian Open und dem French Open zum ersten Mal die ersten beiden Grand-Slam-Turniere des Jahres. Und angesichts der Widerstände, die der Mallorquiner in den letzten Wochen und Monaten zu überwinden hatte, geniessen die jüngsten Erfolge einen besonders hohen Stellenwert.

Ende des letzten und Anfang dieses Jahres setzten Nadal die Folgen einer Corona-Erkrankung zu, im März erlitt er einen Ermüdungsbruch an einer Rippe, und vor und während dem French Open bereitete ihm das Müller-Weiss-Syndrom starke Schmerzen im Fuss. Sein Trainer Carlos Moya meinte: «Was ich in Australien dieses Jahr gesehen habe, war über allem anderen. Aber was ich hier sehe: Das ist eine noch grössere Widerstandsfähigkeit.»

Ruud fehlen die Mittel

Im Vergleich zum hochstehenden Viersatzsieg gegen Novak Djokovic im Viertelfinal und dem Finaleinzug gegen Alexander Zverev in nicht ganz zwei Sätzen aufgrund einer Verletzung des Deutschen traf Nadal bei seinem letzten Schritt zum 14. Triumph indes nicht auf den härtesten Widerstand. Zwar ist Ruud ein ausgewiesener Sandspezialist – der Norweger feierte sieben seiner acht Turniersiege auf Sand und triumphierte vor Paris am Geneva Open –, dem 23-jährigen Defensivkünstler fehlten aber augenscheinlich die Mittel, um Nadal über drei Gewinnsätze in Bedrängnis zu bringen.

«Rafa, wir wissen, dass du ein Champion bist. Ich durfte heute erfahren, wie es ist, gegen dich hier in einem Final zu spielen. Du bist eine Inspiration, ich danke dir. Wir hoffen, dass du noch weiterspielst.»
Casper Ruud

Zu selten oder zu wenig energisch ging Ruud in die Offensive, wenn Nadal ihm die Gelegenheit bot. Und wenn er es doch versuchte, dann häuften sich die Fehler. Das schien nicht in erster Linie an den Nerven zu liegen, die beim ersten norwegischen Grand-Slam-Finalisten bestimmt Einfluss nahmen, sondern am doch recht überschaubaren, eindimensionalen Repertoire.

So entwickelte sich der Final denn auch nie zu einer prickelnden Angelegenheit. Nach 50 Minuten hatte Nadal den ersten Satz mit 6:3 im Trockenen, nach weiteren 50 Minuten und anfänglichem Breakrückstand den zweiten mit dem gleichen Ergebnis. Im dritten Satz gestand Nadal Ruud dann gar kein Game mehr zu. (abu/sda)

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20 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Roque SF
05.06.2022 16:50registriert Mai 2020
Es ist nicht das Jahrhundertfinale. Aber niveaumässig immer noch Lichtjahre über dem Gelabber des neuen SRF-Kommentators. Was der sich leistet an Respektlosigkeiten und Nichtwissen, ist bemerkenswert peinlich..
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LadyGlam
05.06.2022 17:44registriert September 2021
Bravo Nadal !!!!! Da gibt‘s nichts mehr zu sagen.
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pete.waterman
05.06.2022 17:39registriert August 2017
Sprachlos. Ist das noch menschlich, was Nadal leistet? Er ist in einem eigenen Orbit. Klasse, sein Mind over Matter. Freue mich.
Klar hatte er schon größere Matches im Finale, aber ich spreche von seiner ganzen Laufbahn.
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