Christof Innerhofer geht als einer der Topfavoriten an den Start der Weltcup-Abfahrt in Santa Caterina. Doch schon im oberen Streckenteil geschieht dem Südtiroler ein Missgeschick: Er rast in ein Tor und die Flagge wickelt sich um seinen Kopf. Innerhofer lädt gleich auch noch die Stange auf und muss lange fahren, bis sie sich endlich löst. Dazu verrutscht ihm auch noch die Brille.
«Ich habe Glück gehabt», weiss Innerhofer mit einigen Minuten Abstand im Interview mit dem ORF. Unmittelbar nach der Zieldurchfahrt hatte er sich noch verärgert gezeigt. Er glaube, ihm sei «nichts Schlimmeres passiert, wahrscheinlich ein Bluterguss an der Nase.»
Innerhofer beschreibt den Moment des Zusammenpralls mit der Torstange bei rund 140 km/h als «brutal. Ich habe gedacht, das ‹Brillenglasl› sei hin und dann habe ich gemerkt, wie die Stange hinter mir ist.» Er habe versucht, trotzdem irgendwie im Rennen zu bleiben «und weiterzukämpfen».
Im Abschlusstraining hatte der damals 31-jährige Fan-Liebling die Bestzeit aufgestellt, entsprechend heiss ging er an den Start. «Es ist schade, ich bin brutal in Form und habe dieses Rennen weggeschmissen. Positiv ist sicher, dass ich gesund im Ziel bin. Wenn die Vernunft gesiegt hätte, dann wäre ich wohl stehengeblieben.»
Dass Innerhofer trotzdem die Bestzeit aufstellt, verdankt er seiner Startnummer: Er trägt die Drei und die beiden vor ihm gestarteten Fahrer schaffen es nicht ins Ziel.
Auf der welligen Piste hat aber auch die Konkurrenz enorm zu kämpfen. Lange sieht es deshalb danach aus, dass Innerhofer es trotz seines Missgeschicks aufs Podest schaffen kann. Erst der Franzose David Poisson mit Startnummer 26 verdrängt ihn vom Podium. Bloss sieben Hundertstelsekunden fehlen Innerhofer als Vierter auf Rang drei.
Den Sieg holt sich Poissons Landsmann Adrien Theaux überlegen mit einer Sekunde Vorsprung auf Hannes Reichelt. «Ich bin einfach nur echt froh, dass ich heil unten bin», sagt der Österreicher nach einer der wahrscheinlich schwierigsten Abfahrten der letzten Jahre.