Beim 108. Giro d'Italia stieg Primoz Roglic vorzeitig vom Rad. Der Top-Star und vor der Rundfahrt als Favorit gehandelte Fahrer war durch mehrere Stürze in den vergangenen Tagen geschwächt und beendete nach einem Sturz während der 16. Etappe knapp 100 km vor dem Ziel das Rennen.
In der Gesamtwertung zeigte der talentierte Führende Isaac del Toro aus Mexiko zum ersten Mal grössere Schwächen und büsste viel Zeit ein. Immerhin verteidigte er die Maglia Rosa erfolgreich. Hinter ihm lauert nun Simon Yates nur noch 26 Sekunden entfernt.
Der Ecuadorianer Richard Carapaz hatte sich von den Favoriten am erfolgreichsten abgesetzt, verkürzte den Abstand auf den 21-jährigen Del Toro von knapp zwei Minuten auf 31 Sekunden und sorgte als neuer Dritter für eine spannende Situation an der Spitze. Del Toros Teamkollege Juan Ayuso aus Spanien zeigte ebenso Schwächen und war schon zuvor deutlich zurückgefallen.
Nach 203 km bejubelte der Italiener Christian Scaroni den Tagessieg bei der Bergankunft auf dem San-Valentino-Pass am Gardasee. Nach dem vor allem zu Beginn verregneten und durch mehrere Stürze begleiteten Renntag mit insgesamt 4900 Höhenmetern wurde Landsmann Lorenzo Fortunato Zweiter und Giulio Pelizzari sorgte für das italienische Tagespodium.
🔻 The greatest image you'll see today. A demonstration of teamwork and friendship. And the first Italian success on la Corsa Rosa.
— Giro d'Italia (@giroditalia) May 27, 2025
🔻 La più bella immagine che vedrai oggi. Una dimostrazione di gioco di squadra e amicizia. E il primo successo italiano alla Corsa Rosa.
⏪ The… pic.twitter.com/CbjprGJkTu
Kurz vor der bekanntgewordenen Aufgabe von Roglic stockte vielen Radsport-Fans der Atem. Der zu dem Zeitpunkt führende italienische Profi Alessio Martinelli stürzte schwer. Der 24-Jährige kam knapp 100 km vor dem Ziel auf einer Abfahrt zu Fall und schlitterte über die Strasse einen Abgrund herunter.
«Er hat zunächst das Bewusstsein verloren, ist aber wieder aufgewacht und scheint okay zu sein», meinte Roberto Reverberi, der Sportdirektor seines Rennstalls, gemäss heute.at. Sein Team Group Bardiani-CSF Faizané teilte auf der Plattform «X» mit, dass Martinelli bei Bewusstsein ins Spital gebracht wurde. Sein Zustand sei stabil.
The crash by Alessio Martinelli (VF Group-Bardiani CSF-Faizanè) on the descent looked very dangerous. Luckily he didn't hit a post or anything, but where did he end up? #Giro pic.twitter.com/CTWt1OZiib
— René Bugner (@RNBWCV) May 27, 2025
Schon 180 km vor dem Ziel machten sich die kniffligen Wetterbedingungen bemerkbar. Der britische Zeitfahr-Spezialist Joshua Tarling, der die zweite Giro-Etappe gewonnen hatte, schlitterte auf der nassen Fahrbahn gegen eine Leitplanke und musste verletzt aufgeben.
Am Mittwoch warten 3800 Höhenmeter auf die Rad-Profis. Freitag und Samstag stehen jeweils weitere Etappen mit mehr als 4500 Höhenmetern an. (nih/sda/dpa)