Christian Dubé hat als Spieler beim SCB Kultstatus. Von 2002 bis 2011 stürmte er für den SCB und seither hatten die Berner eigentlich nie mehr einen so brillanten und vor allem meisterlichen Schillerfalter (2004 und 2010 Meister).
2011 wechselt er vom SCB zu Gottéron, im Sommer 2015 direkt von der Garderobe ins Büro des Sportchefs. Am 4. Oktober 2019 übernimmt er zusätzlich den Job an der Bande und am 27. Mai 2024 beendet eine Intrige, die auch den grossen William Shakespeare inspiriert hätte, seine Tätigkeit: Er will sich ab der Saison 2024/25 auf den Job als Trainer konzentrieren und Gerd Zenhäusern, den er als Assistenten im Sportchefbüro angestellt hatte, wird Sportchef. Die erste Amtshandlung von Gerd Zenhäusern: Er feuert Christian Dubé.
Als Bandengeneral bleibt sein Erfolg überschaubar (lediglich zweimal im Halbfinal). Aber als Sportchef hat er ein Wunder vollbracht: Er stellte das Team zusammen, das Lars Leuenberger soeben zum Viertelfinal-Triumph über den SCB und zum Spengler-Cup-Sieg geführt hat. Das «untitelbare» Gottéron gewinnt etwas – wahrlich, ein Wunder. Und noch etwas: Bei der Rekrutierung der Ausländer hatte Christian Dubé eine weit überdurchschnittliche Trefferquote und er war als Trainer dazu in der Lage, Chris DiDomenico zu zähmen.
Christian Dubé ist am Job als Untersportchef in Bern interessiert. Und er sagt: «Die Verantwortlichen wissen, dass ich interessiert bin.» Mit Marc Lüthi sei er immer sehr gut ausgekommen (was Marc Lüthi auf Anfrage keineswegs dementiert) und mit Martin Plüss habe er noch gespielt. «Ich war neun Jahre lang in Bern. Ich kenne die Werte, die beim SCB gelebt werden und ich würde auch wieder nach Bern zügeln.» Er könnte den Job per sofort übernehmen.
Aber es gibt ein Problem: Wahrscheinlich ist er zu teuer – seinerzeit war er ja schon beim Wechsel von Lugano nach Bern im Sommer 2002 als Kanadier mit einer Schweizer Lizenz der damals teuerste Spieler der Liga-Geschichte. «Geld ist kein Problem», sagt Christian Dubé. «In diesem Fall geht es für mich um die Herausforderung.» Nun ja, das sagen eigentlich alle in einem Geschäft, das nach dem Grundsatz «Just for the love for the game» geführt und nach dem ehernen Gesetz «Money talks» gelebt wird.
Der Kanadier widerspricht: «Es ist wirklich so: Um Geld geht es mir nicht. Es ist die Herausforderung SCB, die mich reizt.» Was für diese Aussage spricht: Wahrscheinlich hat er seine Vermögensbildung bereits abgeschlossen und ist tatsächlich nicht mehr auf ein fürstliches Salär angewiesen. Für einmal «Money doesn't talk».
Keine Frage: Christian Dubé ist mit Abstand der fähigste Kandidat: Er kennt den SCB, er kennt aus jahrelanger Zusammenarbeit Marc Lüthi, der einst seinen Transfer von Lugano nach Bern orchestriert hatte. Und mit Obersportchef Martin Plüss stürmte er drei Jahre im SCB-Dress, feierte den Titel von 2010 und assistierte den Captain als Assistenz-Captain. Noch wichtiger: Er verfügt über zwei Charaktereigenschaften, die im Umgang mit Marc Lüthi unerlässlich sind: Selbstvertrauen und Selbstironie. Und einer, der über eine längere Zeit die Doppelfunktion Cheftrainer/Sportchef stemmte, hat nicht zu kurze Arme zum Arbeiten.
Marc Lüthi sagt, er mische sich in diese Personalie nicht ein, das sei Sache von Martin Plüss. Wer’s glaubt, zahlt nicht einen, sondern gleich drei Taler.
Alles klar? Nein. Ganz und gar nicht. Einem Management, das Florence Schelling und Patrik Bärtschi in der Sportabteilung in führenden Positionen gelöhnt hat, ist nicht über den Weg zu trauen.
Alphamännchen Nr. 1 Lüthy
Alphamännchen Nr. 2 Tappola
Alphamännchen Nr. 3 Dubé
Das kann nicht gut gehen. Es sei denn, sollte Tappola scheitern wäre Dubé bereit.