Auf derselben Strecke wie gestern die achte und vorletzte Etappe wird heute das abschliessende Einzelzeitfahren der 79. Tour de Suisse ausgetragen. Der 38,4 km lange Kurs quer durch die Stadt Bern mit Start und Ziel beim Stade de Suisse ist anspruchsvoll. Er beinhaltet zahlreiche Richtungs- und Rhythmuswechsel.
Als erster der Anwärter auf den Tagessieg geht um 14.52 Uhr Lokalmatador Fabian Cancellara auf die Strecke. Der Berner, der unmittelbar vor der Tour an einer Angina erkrankte, liess nach der gestrigen verlauten, es sei ihm besser gelaufen als in den Tagen zuvor.
Dennoch muss hinter Cancellaras Form ein Fragezeichen gesetzt werden. Wie im Vorjahr könnte die Landesrundfahrt ohne einen einheimischen Etappensieg enden. Oder gelingt es dem Aargauer Silvan Dillier, die Kohlen aus dem Feuer zu holen?
Trotz den nicht überzeugenden Schweizern zog die Marketingagentur InfrontRingier, die seit diesem Jahr die Tour de Suisse organisiert, ein positives Fazit. Es habe viele positive Rückmeldungen gegeben, das Konzept mit den «Hubs» zu Beginn und am Ende habe sich bewährt. Zu den verbesserungswürdigen Punkten gehörten insbesondere die späten Ankunftszeiten (ca. 18.15 Uhr) und die teilweise zu schwierigen Zielankünfte. «Diese Aspekte haben die Fahrer und Teams kritisiert», so Generaldirektor Olivier Senn.
Leader Thibaut Pinot, der als Letzter den Parcours in Angriff nimmt, startet um 16:59 Uhr. Das Zeitfahren ist jedoch nicht die Spezialdisziplin des Franzosen. Sein erster Verfolger Geraint Thomas liegt 34 Sekunden zurück und ist im Kampf gegen die Uhr stärker einzuschätzen. Als vielleicht härtester Konkurrent um den Gesamtsieg könnte sich indes Tom Dumoulin entpuppen. Der holländische Prolog-Sieger liegt als Sechster 1:24 Minute hinter Pinot.
Die beiden Walliser Steve Morabito und Sébastien Reichenbach liegen vor dem letzten Teilstück der Schweizer Landesrundfahrt auf den Plätzen 7 und 8 der Gesamtwertung. Die beiden trennen 14 Sekunden. Aufs Podest fehlen den beiden 1:42 Minute (Morabito) bzw. 1:56 Minute.