Stefan Küng verpasst am vorletzten Tag der 108. Tour de France den avisierten Etappensieg. Der Thurgauer geht im Einzelzeitfahren übers Limit und wird am Ende nur Vierter. Den Sieg sichert sich der Belgier Wout van Aert.
Nachdem Küng im ersten Tour-Zeitfahren in der 5. Etappe trotz einem starken Auftritt (nur) von Tour-Dominator Tadej Pogacar besiegt worden war, wollte er den Spiess diesmal umdrehen. Nach zwei 2. Plätzen – bereits bei seinem Tour-Debüt 2017 wurde er im Prolog in Düsseldorf einmal Zweiter – sollte es nun endlich klappen mit dem ersten Tagessieg beim wichtigsten Radrennen der Welt.
🇨🇭 @stefankueng, despite leading at the intermediate points, finishes 16" down on 🇩🇰 @k_asgreen.
— Tour de France™ (@LeTour) July 17, 2021
Après un départ très rapide, 🇨🇭@stefankueng termine 16" après 🇩🇰 @k_asgreen.#TDF2021 pic.twitter.com/1EppR3Neda
Doch der Zeitfahr-Europameister übertrieb es. Bei Sonnenschein und sommerlichen Temperaturen ging Küng die 30,8 km lange Prüfung gegen die Uhr von Libourne nach Saint-Émilion zu schnell an und zahlte dafür hinten raus den Preis. Im Ziel verlor der Schweizer 38 Sekunden auf die Bestzeit von Wout van Aert.
Statt für Küng, schien am Ende für den belgischen Meister die Sonne. Der Alleskönner aus dem Team Jumbo-Visma setzte sich mit einem beachtlichen Vorsprung von 21 Sekunden vor dem Dänen Kasper Asgreen durch und feierte damit seinen zweiten Tagessieg in dieser Tour, nachdem er letzte Woche bereits die schwierige 11. Etappe mit der doppelten Überquerung des Mont Ventoux für sich entschieden hatte. Insgesamt war es für Van Aert der fünfte Etappenerfolg im Rahmen der Frankreich-Rundfahrt – den ersten in einem Zeitfahren.
Auch Pogacar konnte Van Aert im Kampf um den Tagessieg nicht gefährlich werden. Der Vorjahressieger aus Slowenien, der am Sonntag erneut als Gesamtsieger auf den Champs-Élysées in Paris einfahren wird, wurde mit 57 Sekunden Rückstand Achter. Sein Vorsprung vor der Schlussetappe, in welcher der Leader traditionellerweise nicht mehr angegriffen wird, beträgt aber immer noch 5:20 Minuten auf den Dänen Jonas Vingegaard. Als Tagesdritter verteidigte dieser seinen 2. Platz in der Gesamtwertung gegenüber Richard Carapaz aus Ecuador.
Einen starken Auftritt legte auch Stefan Bissegger hin. Der Tour-Neuling aus dem Thurgau war als Fünfter nur sechs Sekunden langsamer als Küng und damit zweitbester Schweizer.
⏱ New best time for 🇨🇭 Stefan Bissegger!
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⏱ Nouveau meilleur temps pour 🇨🇭 @aka_muni !#TDF2021 pic.twitter.com/r00XfhlAoi
Die 21. und letzte Etappe startet am Sonntag in Chatou und endet nach 108,1 km auf den Champs-Elysées. Dort dürfte es wieder zu einem Massensprint mit Mark Cavendish in der Favoritenrolle kommen. (pre/sda)