Carlo Janka war im ersten Training für die Weltcup-Abfahrt am Samstag in Kitzbühel der bestklassierte Schweizer. Der Bündner wurde Vierter und brummelte in gewohnter Manier in die Mikrofone: «Das Ergebnis ist wie immer in den Trainings schwierig einzuordnen.»
Gemächlicher liess es, wie meist im Training, Beat Feuz angehen. «In Kitzbühel kann man nicht am ersten Tag bereits wieder mit Hundert fahren», sagte Feuz zur «Kronen-Zeitung». Der mit Nummer 1 gestartete Emmentaler war bei der Rückkehr auf die Strecke, auf der ihm der Sieg noch fehlt, 2,38 Sekunden langsamer als der Trainingsschnellste, der Norweger Kjetil Jansrud.
Ausführlicher als zu seiner Fahrt äusserte sich Feuz über Dominik Paris, der gestern im Training einen Kreuzbandriss im rechten Knie erlitten hat. «Er ist einer der Heros im Weltcup, einer, der die Geschichte prägt. Solche Athleten sind doppelt wichtig. Deshalb ist es auch doppelt bitter, wenn er jetzt nicht mehr mittun kann.»
Gesprochen hat Feuz mit Paris, mit dem er befreundet ist, seit dessen folgenschwerem Sturz noch nicht. «Ich habe ihm ein SMS geschrieben und ihm gute Besserung gewünscht.» Feuz zweifelt nicht daran, dass die Verletzung das Leistungsvermögen von Paris in Zukunft einschränken wird. «Ich habe ihm mitgeteilt, dass ich überzeugt sei, dass er in alter Stärke zurückkommen wird.»
Mit Kumpel Paris verlor Feuz seinen grössten Rivalen. Die Abfahrts-Wertung führt er mit 16 Punkten Vorsprung vor dem Südtiroler an. Der drittplatzierte Deutsche Thomas Dressen, auch Dritter in Wengen, liegt schon 199 Punkte zurück.
Die Fahrer lobten die Piste nach dem ersten Training. «Es war geil. Ich komme gern her und fahre gern runter», sagte der Österreicher Daniel Danklmaier. «Du musst eine wilde Sau sein und den Ski gehen lassen.» Sein Landsmann Otmar Striedinger bemängelte, dass die Sprünge weit gewesen waren. «Sie müssen da schon was tun und die Kante am Hausberg abnehmen. Im Renntempo geht der Sprung sicher zu weit.» (ram/sda)