Was als private Feier begann, sorgt nun für eine öffentliche Debatte. Bei der Geburtstagsfeier von Fussball-Europameister Lamine Yamal am 12. Juli in einer Villa soll es laut dem Portal «Todoalicante.es» zu einem Vorfall gekommen sein, der weitreichende Konsequenzen haben könnte. Der Vorwurf an den Star des FC Barcelona: Menschen mit Kleinwuchs sollen gezielt als Unterhaltung engagiert worden sein.
Rund 200 Gäste sollen an dem Abend im spanischen Küstenort Sitges nahe Barcelona den 18. Geburtstag des Ausnahmefussballers gefeiert haben – unter ihnen internationale Künstler, Influencer und bekannte Fussballer. Obwohl das Event laut Bericht ohne Handys stattfinden sollte, tauchten anschliessend in sozialen Netzwerken erste Hinweise auf die Diskriminierung Kleinwüchsiger auf, die für öffentliche Kritik sorgten.
Die spanische Vereinigung für Menschen mit Achondroplasie und anderen Skelettdysplasien (ADEE) reagierte umgehend auf die Berichte. In einem öffentlichen Statement verurteilte die Organisation das Vorgehen scharf und kündigte «rechtliche und soziale Massnahmen» gegen den Profi an.
Die ADEE sieht in dem Vorfall einen klaren Verstoss gegen geltende Gesetze und grundlegende ethische Standards. Auf ihrer Webseite heisst es, dass solche Darbietungen nicht nur gesetzlich verboten seien, sondern auch der Idee einer respektvollen und gleichberechtigten Gesellschaft widersprechen würden.
🚨 𝗡𝗘𝗪: Images of the people with dwarfism leaving Lamine Yamal’s birthday party, they were hired for entertainment use for which Lamine Yamal will face legal action from The Association of People with Achondroplasia and other Skeletal Dysplasias. pic.twitter.com/upPceAZL4U
— The Touchline | Football Coverage (@TouchlineX) July 13, 2025
Carolina Puente, Präsidentin der ADEE, äusserte sich deutlich zu dem Geschehen: Es sei nicht hinnehmbar, dass Menschen mit Kleinwuchs im 21. Jahrhundert noch immer zu Unterhaltungszwecken auf privaten Veranstaltungen auftreten müssten.
Die ADEE verweist auf das spanische Gesetz über die Rechte von Menschen mit Behinderungen. Dort heisst es: «Verboten sind Aufführungen oder Freizeitaktivitäten, bei denen Menschen mit Behinderungen oder dieser Umstand genutzt werden, um beim Publikum Spott, Hohn oder Gelächter hervorzurufen, was der Menschenwürde widerspricht.»
Puente unterstreicht zudem die Rolle von Persönlichkeiten mit öffentlicher Reichweite: Wer gesellschaftlichen Einfluss habe, trage eine besondere Verantwortung. Denn gerade junge Menschen könnten durch ein solches Verhalten falsche Werte vermittelt bekommen.
Eine öffentliche Stellungnahme von Lamine Yamal oder seinem Management zu den Vorwürfen liegt bislang nicht vor. (nih/t-online)
verstehe ich das richtig?