Der Franzose Clément Noël siegte mit einer Reserve von vier Zehnteln und mehr vor dem Norweger Henrik Kristoffersen und dem Russen Alexander Choroschilow. Ramon Zenhäusern und Daniel Yule teilten sich Platz 5. Lediglich sieben Hundertstel fehlten den beiden zum Sprung aufs Treppchen.
Das Warten auf das erste Schweizer Slalom-Podest am Lauberhorn seit Mike von Grünigen 1999 geht damit weiter. «Ich komme dem Podest näher, letzte Woche am Chuenisbärgli fehlten noch acht Hundertstel …», sagte Ramon Zenhäusern im SRF-Interview. Einen besonderen Druck habe er wegen der langen Schweizer Durststrecke nicht verspürt. «Ich werte es im Gegenteil positiv, wenn alle so hinter dir stehen.»
Yule, der Sieger der letzten beiden Slaloms in Madonna di Campiglio und Adelboden, zog einen schlechten ersten Lauf ein. Im zweiten Durchgang verbesserte er sich noch von Rang 12 auf Platz 5.
«Ich werde das Positive behalten», sagte er vor dem Slalom von Kitzbühel am kommenden Sonntag. «Klar nervt es, einige Hundertstel hinter dem Podest zu sein. Manchmal bist du vorne, manchmal bist du hinten. Nicht einmal Marcel Hirscher hat es geschafft, jedes Rennen zu gewinnen.»
Die starken Leistungen des Schweizer Slalom-Teams hatten Auswirkungen für das Rennen in Wengen. Erstmals seit vielen Jahren gingen für den Slalom alle Tickets für den VIP-Bereich im Zielbereich weg. Das OK erhöhte auch das Kontingent für die Zuschauertribüne, denn gerade nach Adelboden war die Nachfrage nochmals angestiegen. Letztlich sollten 12'000 Fans die Piste Männlichen säumen.
Mit Tanguy Nef (8.) und Loïc Meillard (10.) stiessen zwei weitere Schweizer Fahrer in die Top 10 vor. «Am Vorabend wäre ich damit einverstanden gewesen», sagte der Genfer Nef zu seiner zweitbesten Klassierung im Weltcup nach dem 6. Rang in Madonna. «Nun freue ich mich, auch in Kitzbühel und Schladming möglichst mein Bestes zu zeigen und im Slalom-Ranking noch weiter nach vorne zu stossen.»
Meillard sagte, er habe bessere und schlechtere Abschnitte gehabt, «und es wäre sicher mehr möglich gewesen. Doch ich lerne jeden Tag dazu und werde auch von hier das Positive mitzunehmen versuchen.» Männer-Cheftrainer Tom Stauffer lobte in seiner Slalom-Analyse explizit Nef und Meillard: «Sie sind der Spitze ganz nahe gerückt und wenn die Tagesform stimmt, können sie aufs Podest fahren. Wir haben nun vier da vorne und müssen uns nicht immer auf Daniel und Ramon verlassen.» (ram/sda)